Spaßbad oder Zoo sind nett – aber nachhaltige Bildung?

Zur Debatte um die Chipkarte als Bildungsgutschein für Kinder aus Hartz-IV-Familien erklärt die kinder- und jugendpolitische Sprecherin der Linksfraktion, Dr. Marianne Linke:

„Alle Kinder, auch arme, brauchen anregungsreiche, gut strukturierte Bildungsangebote in der Schule und nach der Schule. Die Diskrepanz zwischen der sozialen Herkunft vieler Kinder in Deutschland und ihrem Bildungsstand kann nicht per Chipkarte aufgelöst werden. Eine wirkliche Förderung aller Kinder, auch der Kinder aus Hartz-IV-Familien, muss am Schulstandort in enger Kooperation zwischen der Schule, den Einrichtungen der Kinder- und Jugendhilfe und den Kommunen entwickelt werden. Gut bezahlte und motivierte Lehrerinnen und Lehrer, Erzieherinnen und Erzieher werden gebraucht. Frau von der Leyen täte also gut daran, im Interesse der Kinder in diese Infrastruktur zu investieren, statt die Welt mit Chipkarten zu verblüffen, von denen allein deren Hersteller und Betreiber einen Nutzen haben werden. Kinder, denen mittels Chipkarten der Eindruck vermittelt wird, Bildung sei passiv – quasi per Knopfdruck zu erlangen – werden damit tatsächlich um ihre kreativen Zukunftschancen betrogen.“

Claudia Schreyer