Sparkassen in MV: Fusionen ja, aber mit Blick für das große Ganze

Finanzministerin Sigrid Keler wies heute mit Blick auf die ergebnislos beendeten Fusionspläne der Sparkasse Nordwestmecklenburg darauf hin, dass es keine aktuellen Initiativen oder Anforderungen des Finanzministerium gegeben habe, in konkrete Fusionsverhandlungen zu treten.

Damit tritt sie dem durch den Sparkassevorstand Raabe geäußerten Eindruck entgegen, die Landesregierung hätte der Sparkasse diese Debatte „aufgedrängt“ (OZ Wismar, 25.6.08). „Ich habe den Eindruck, hier soll die Verantwortung für eine etwas übereilte und schließlich ergebnislos geführte Diskussion auf die Landesregierung geschoben werden.“

Auch der von den örtlichen Verantwortlichen ins Spiel gebrachte Handlungsdruck durch die März-Sitzung des Landtages erscheint der Finanzministerin unplausibel. Zwar sprach Keler in einer Rede zur Entwicklung der Sparkassen davon, dass es das mittelfristige Ziel sein sollte, nur noch vier Sparkassen im Land zu haben. Aber diese Auffassung von der Notwendigkeit von Fusionen sei nichts Neues und wird seit langem innerhalb der Sparkassen selbst diskutiert. „Ich halte Fusionen in der Tat für unverzichtbar, aber sie müssen in aller Ruhe überlegt und vorbereitet werden und vor allem muss man das große Ganze im Blick haben. Deshalb muss es eine gemeinsame Strategie im Land geben und keine Insellösungen – und dies braucht Zeit. Hier sind jedoch in erster Linie die Sparkassen selbst gefordert.“