Sozialministerin Schwesig würdigt soziales Engagement der Kirchen

Grußwort zum Jahresempfang der evangelischen KirchenManuela Schwesig, Ministerin für Soziales und Gesundheit, hat heute im Kloster Dobbertin den evangelischen Kirchen des Landes aus Anlass des traditionellen Jahresempfanges zum Reformationstag die Grüße der Landesregierung und des Ministerpräsidenten Erwin Sellering überbracht.

Die Ministerin sagte, dass das Gedenken an die Reformation  die Gesellschaft nicht nur in geistlicher, sondern auch in weltlicher Hinsicht vor die Frage stelle, ob sie auf dem richtigen Weg sei und was  verbessert oder geändert werden müsse. In diesem Zusammenhang verwies sie darauf, dass die Gesellschaft zur Zeit eine „Deformation“ der sozialen Marktwirtschaft erlebe.

„Politik und Gesellschaft erkennen zunehmend mit Blick auf die internationale Finanzmarktkrise und vor allem ihre Folgen, dass wir eine ,Reformation“ der sozialen Marktwirtschaft brauchen“, sagte Manuela Schwesig. „Soziale Marktwirtschaft in einer globalisierten Welt braucht eine neue Ausrichtung, braucht vor allen Dingen Regeln und Grenzen. Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen und nicht das Kapital.“

Mit Blick auf das Diakoniewerk Kloster Dobbertin erinnerte die Ministerin an die Verbrechen des Nationalsozialismus an behinderten Menschen. „In der Auseinandersetzung mit den neuen Nazis müssen die Menschen, die anders sind und gerade Menschen mit Behinderungen unserer besonderen Aufmerksamkeit sicher sein können. Lassen Sie uns daran festhalten: Wenn es darum geht, unsere soziale Demokratie gegen die menschenverachtenden  Ideologien der Neonazis zu verteidigen, müssen alle Demokraten zusammenstehen“, so die Sozialministerin.

Genauso wichtig  sei ihr, dass Menschen mit Behinderungen ein selbstverständlicher Bestandteil des gesellschaftlichen Lebens sind. „Nichts ist  gefährlicher als das Abschotten, Wegschließen und Unsichtbarmachen, so wie über viele Jahrzehnte mit geistig und körperlich behinderten Menschen umgegangen worden ist“, erklärte Manuela Schwesig. Die Ministerin dankte sowohl den vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Diakonie als auch den zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern in Kirchgemeinden, Diakonievereinen und Stiftungen, die sich – oft tagtäglich – für Menschen in Not engagieren.