Sotschi 2014 – Der Countdown für die Winterspiele läuft

Nachgefragt bei Biathlon-Olympiasiegerin Petra Behle

Nur noch drei Wochen bis Sotschi. Die 22.Winterspiele rufen und die motivierte Sportjugend der Welt folgt diesem sportiven Ruf unter den fünf olympischen Ringen.

Das machte schon vor 22 Jahren eine Biathletin vom SC Willingen ähnlich: Petra Behle konnte bei drei Olympischen Winterspielen jeweils eine Medaille erkämpfen: Staffel-Gold 1998 sowie jeweils Staffel-Silber 1992 und 1994. Dazu wurde Petra Behle – unter anderem – neunmal Weltmeisterin zwischen 1988 und 1997.

Wie beurteilt nun Petra Behle die Wintersport-Resultate kurz vor Sotschi?!

Nachgefragt

P.Behle über ihren olympischen Gold-Wettkampf 1988, die gegenwärtige Situation im deutschen Biathlon-Sport, das junge deutsche Biathlon-Team allgemein, die deutschen Erfolgs-Chancen in Sotschi und eigene sportliche Aktivitäten

„Haben die Bereitschaft, alles für den Sport, den sie lieben, zu geben …“

Frage: Vor mehr 25 Jahren wurde der gebürtige Güstrower Frank-Peter Roetsch zweifacher Biathlon-Olympiasieger 1988 in Calgary, vor mehr als 15 Jahren, 1998 in Nagano, schafften Sie Olympia-Gold. War dieses olympische Gold – persönlich betrachtet – Ihr schönster oder gab es Erfolge, die sie emotional noch mehr berührten?

Petra Behle: Trotz vieler schöner Erinnerungen, der Olympiasieg war schon etwas Besonderes. Es war klar, dass es meine letzte Saison sein würde und damit auch meine letzte Chance auf die Goldmedaille.

Ich hatte gesundheitliche Probleme, trotzdem schenkten mir die Trainer das Vertrauen, erneut als Schlussläuferin der Staffel an den Start zu gehen.

Und dann liefen die beiden Einzeldisziplinen, die davor stattfanden, gar nicht gut. Dieser Staffelsieg war eine riesige Erleichterung für mich.

Frage: Biathlon ist die winterliche Lieblingssportart der Deutschen. Die Saison verlief allerdings bislang ambivalent, wobei die letzten Weltcup-Resultate wieder olympische Medaillen-Hoffnungen für Sotschi schüren. Wie beurteilen Sie die Erfolgschancen der deutschen Biathletinnen und Biathleten in Sotschi?

Petra Behle: Ich bin immer noch davon überzeugt, dass sie zu mehr in der Lage sind als zu dem, was wir bisher sahen. Wobei ja die Staffeln schon Anlass für große Hoffnungen gaben.

Natürlich ist ein Ausfall, wie der von Miriam Gössner, nicht ganz leicht zu verschmerzen und trotzdem sollte es möglich sein, auch in den Einzeldisziplinen einmal eine Athletin auf das Podium zu bringen.

Die jungen Athletinnen und Athleten bringen viel Schwung mit und Andrea Henkel war so gut drauf vor der Saison, da platzt sicher noch der Knoten.

Die Männer erstaunen mich, da ich gerade hier auch schon mehr erwartet hatte. Vielleicht bringt der Weltcup in Antholz noch einmal einen Ruck in das Team.

Frage: Der Rücktritt von Magdalena Neuner hinterließ doch eine größere Lücke als erwartet…  Insbesondere „Gold-Lena“ pushte ja den Biathlon-Sport in Deutschland.

Muss nun der Biathlon-Sport ähnliche Erfahrungen wie früher Tennis machen, als Persönlichkeiten wie Steffi Graf, Boris Becker oder Michael Stich ihre Karrieren beendeten…

Müssen die Erwartungen im Biathlon hierzulande deutlich „zurückgeschraubt“ werden?

Petra Behle: Das war jedem klar, dass Magdalenas Rücktritt eine Lücke hinterlässt, aber auch bedingt dadurch, dass nur zwei Jahre vorher schon drei Weltklasse-Biathletinnen aus dem deutschen Team ihre Karrieren beendet hatten.

Das verkraftet keine Mannschaft sofort. Ich finde man sollte sich der vielen erfolgreichen Jahre besinnen und der jetzigen Mannschaft etwas Geduld zukommen lassen.

Frage: Was zeichnet aus Ihrer Sicht die aktuellen jungen deutschen Biathletinnen aus?

Petra Behle: …Freude am Sport, die nötige Unbekümmertheit und trotzdem die Bereitschaft zu haben, alles für den Sport, den sie lieben, zu geben.

Frage: Insgesamt betrachtet – berücksichtigt man den alpinen und nordischen Skisport, den Eissport oder den Schlittensport – dürfte Deutschland die Top-Nation in Sotschi werden. Mit wem rechnen Sie persönlich? Wem gönnen Sie den Erfolg ganz besonders? Und: Was ist neben Biathlon Ihre favorisierte Wintersportart?

Petra Behle: Da ich das Glück habe, mit einigen Athleten zusammen zu arbeiten, freue ich mich natürlich auf deren Einsätze besonders. Die meisten bewegen sich im nordischen und alpinen Skisport.

Und gönnen kann ich jedem den Erfolg, sie haben alle dafür hart gearbeitet. Ein ganz persönlicher Wunsch bleibt: Dass Andrea Henkel ihre großartige Karriere erfolgreich in Sotschi abrunden kann!

Letzte Frage: Wie halten Sie sich sportlich noch fit?

Petra Behle: Mit Laufen und Rad fahren, den Rest “erledigt” unser Hund.

Vielen Dank und weiterhin maximale Erfolge – beruflich und im sportliche „Unruhestand“!

…Exkurs: Olympische Winterspiele im Fokus der Mecklenburger und Vorpommern

Tja, Petra Behle war und ist ein grosser Name – nicht nur im Biathlon-Sport, sondern im Winter-Sport kompakt.

Aber: Mecklenburger und Vorpommern waren ebenfalls auf olympischem Eis und Schnee schon bestens dabei…

Ein olympischer Blick zurück – und dennoch voraus:

Die 22.Olympischen Winterspiele in Sotschi rücken immer näher und die sportliche Spannung wächst. Nach Nagano 1998, Salt Lake City 2002, Turin 2006 und Vancouver 2010 nimmt jedoch erstmals – nach Lage der derzeitigen sportlichen Dinge – keine Athletin und kein Athlet aus einem Verein in M-V teil.

Mecklenburg-Vorpommern ist nun einmal kein Wintersport-Land, hatte und hat aber immer wieder Athletinnen und Athleten, die auch im Schnee und auf dem Eis mehr als nur olympisches „Standvermögen“ zeigten und zeigen …

Bei vier Olympischen Winterspielen am Start: Die Short Trackerinnen und Short Tracker aus Rostock…

Gerade der Short Track-Bereich, also die Kurzbahn-Eisschnellläuferinnen und Kurzbahn-Eisschnellläufer, waren aus M-V-Sicht – speziell aus dem Rostocker Blickwinkel – seit 16 Jahren immer „eine sichere Bank“ für eine Olympia-Teilnahme.

Die bisherigen Olympionikinnen und Olympioniken im Short Track des ESV Turbine Rostock waren Katrin Weber, Jahrgang 1976, bei Winter-Olympia 1998, Anne Eckner, Jahrgang 1979, bei Winter-Olympia 1998, Arian Nachbar, Jahrgang 1977, bei Winter-Olympia 1998, 2002 sowie 2006, Ulrike Lehmann, Jahrgang 1982, bei Winter-Olympia 2002, Andre Hartwig, Jahrgang 1983, bei Winter-Olympia 2002 sowie 2006 und Aika Klein, Jahrgang 1982, bei Winter-Olympia 2002, 2006 und 2010.

Leider verpassten Hannes und Torsten Kröger die Qualifikation für Sotschi, wobei Torsten aufgrund seiner Unterarm-Verletzungen gleich zu Saison-Beginn beim Deutschland-Pokal in Dresden nur marginal ins Wettkampf-Geschehen eingreifen konnte. Hoffentlich klappt es dann in Pyeongchang 2018.

Rostock und das olympische Eishockey

Die Short Trackerinnen und Short Tracker sind jedoch nicht die einzigen Eissportlerinnen und Eissportler „Made in MV“ mit olympischer Vergangenheit.

Rostock ist ja auch eine Hochburg des Eishockeys. So spielte 1968 in Grenoble auch der gebürtige Grapzower und frühere Wahl-Rostocker Dietmar Peters in der Eishockey-Olympia-Auswahl der DDR, mit der er Achter wurde.

Damit war Dietmar Peters nicht der einzige Mecklenburger im DDR-Team 1968.

Mit Peter Prusa stand damals auch ein gebürtiger Rostocker in der ostdeutschen Eishockey-Mannschaft. Und zusätzlich war auch Bernd Karrenbauer, der zunächst beim SC Empor Rostock, dann beim SC  Dynamo Berlin agierte, am „DDR-Puck“ aktiv.

…Den DDR-Eishockey-Cracks gelang seinerzeit ein Sieg gegen Norwegen mit 3:1 und erreichte auch gegen die USA (4:6), Finnland (2:3), Schweden (2:5) und die Bundesrepublik (2:4) achtbare Resultate.

Lediglich die Spiele gegen die UdSSR (0:9), gegen Kanada (0:11) und die Tschechoslowakei (3:10) verliefen suboptimal. Aber egal, bereits die Olympia-Qualifikation war ein großer Erfolg! Olympiasieger wurde vor 46 Jahren die Sowjetunion vor der CSSR, Kanada und Schweden.

Olympisches Eisschnelllaufen mit mecklenburgischer Erfolgstradition

Im Eisschnelllaufen, also auf den „normalen“ Kanten, sorgten Sportlerinnen und Sportler aus M-V oder mit M-V-Wurzeln zudem für große Erfolge.

Das olympische Eislauf-„Vorspiel“ aus M-V-Sicht machte Helga Obschernitzki-Haase, die bis 1952 in Schwerin-Neumühle lebte, in der heutigen Landeshauptstadt M-V damals auch Handball spielte und 1960 als Mitglied des SC Dynamo Berlin bei den Winterspielen 1960 in Squaw Valley Gold über 500 Meter sowie Silber über 1000 Meter erkämpfte.

Vier Jahre später, 1964 in Innsbruck, war sie immerhin noch Vierte über 1000 Meter und Fünfte über 1500 Meter. Der gebürtige Barther Roland Freier, Jahrgang 1964, Mitglied des SC Karl-Marx-Stadt wurde dann 1988 in Calgary zweimal Olympia-Achter über die 5000 Meter und 10000 Meter.

„Goldig“ wurde es dann wieder 1992 … Die gebürtige Wismarerin Jacqueline Börner erkämpfte nach ihrem Weltmeistertitel im Mehrkampf 1990 bei den Winterspielen 1992 in Albertville außerdem Gold über 1500 Meter.

Sechzehn Jahre zuvor, bei den Winterspielen 1976 in Innsbruck, präsentierte sich gleich eine Rostocker Troika auf dem olympischen Eisschnelllauf-Oval: Karin Kessow, die Weltmeisterin im Mehrkampf 1975, Heike Lange, die Vize-Weltmeisterin 1975 beim Sprint-Weltchampionat, und Horst Freese, der mehrfache DDR- und dann bundesdeutscher Meister im Eisschnelllaufen.

In Innsbruck gab es für die Drei leider kein Edelmetall… Karin Kessow belegte Platz fünf über die 1500 Meter sowie Platz vier über die 3000 Meter, Heike Lange schaffte die Ränge zehn (500 Meter) bzw. acht (1000 Meter) und Horst Freese kam auf den neunten Platz über 1000 Meter.

Goldene Olympia-Zeiten im Bobsport für M-V

Im „normalen“ Eisschnelllaufen blieben 1976 für M-V zwar die olympischen Medaillen aus – dafür gab es diese im Bobsport. So erkämpfte der 1941 in Boblin geborene und heute in Varnkewitz/Rügen lebende ehemalige Bob-Pilot Meinhard Nehmer als Aktiver zweimal Olympia-Gold im Zweier bzw. im Vierer 1976, dazu 1980 in Lake Placid Olympia-Gold im Vierer sowie Olympia-Bronze im Zweier  und zusätzlich WM-Gold 1977 im Vierer, WM-Silber 1979 im Vierer, WM-Bronze 1978 im Vierer und WM-Silber 1978 im Zweier.

Vierer-Bob-WM-Gold sicherte sich 1995 auch der 1967 in Neubrandenburg geborene Ulf Hielscher, der ein Jahr zuvor, 1994, Olympia-Bronze in Lillehammer erkämpft hatte.

Übrigens gemeinsam mit Carsten Embach … Der 1968 in Stralsund geborene Sportler holte insgesamt sogar viermal WM-Gold: 1995, 1997, 2000 und 2003, dazu noch WM-Silber 2001 (alles im Vierer). Als Krönung gab es 2002 Olympia-Gold (Vierer).

Der Zehnkampf-Weltmeister von 1987 und Zehnkampf-Olympiazweite von 1988 Torsten Voss, 1963 in Güstrow geboren und für den SC Traktor Schwerin als Leichtathlet startend, war ebenfalls ein hervorragender Bob-Sportler. Seine WM-Bilanz im Vierer: WM-Silber 1997, WM-Bronze 1995 und WM-Bronze 1996. Dazu kommt noch Platz acht im Vierer bei Winter-Olympia in Nagano 1998. Weitere Bob-Erfolge: Torsten Voss wurde ebenfalls Gesamt-Weltcupsieger und zweifacher Europameister.

Aktuell strebt der gebürtige Anklamer Marko Hübenbecker nach einer olympischen Medaille in Sotschi. Und was er kann, stellte Marko in den letzten Jahren unter Beweis: Vierer-WM-Gold 2013, Vierer-WM-Bronze 2012, Vierer-EM-Gold jeweils 2012 sowie 2013 und Zweier-EM-Silber 2012.

Last but not least, in puncto „mecklenburgisch-vorpommerschen Bobsport“: Petra Lammert, die einstige Kugelstoßerin des SC Neubrandenburg, war ebenfalls mit dem Bob ausgezeichnet unterwegs und sicherte sich 2012 die Vize-Europameisterschaft und Vize-Weltmeisterschaft.

Rennrodeln „Made in M-V“

M-V auch im beim Skeleton und Rennrodeln in der Vergangenheit gut dabei

Auch einen erfolgreichen deutschen Skeleton-Fahrer hat „M-V-Wurzeln“. Sandro Stielicke, 1986 in Teterow geboren, wurde 2009 Junioren-Weltmeister, in der Saison 2010/11 Gesamt-Weltcup-Zweiter und war 2010 außerdem Olympionike in Vancouver/Whistler.

Nicht zu vergessen sind die Rennrodlerinnen Ilse Geisler und Ute Rührold-Klawonn. Ilse Geisler, die spätere Wahl-Stralsunderin, wurde Weltmeister 1962 und 1963 sowie Olympia-Zweite 1964, und Ute Rührold-Klawonn, die spätere Wahl-Rostockerin,  gewann unter anderem EM-Gold 1972, WM-Silber 1973 und 1975, WM-Bronze 1974 bzw. zweimal Olympia-Silber 1972 und 1976.

Ein „Erfolgs-Feeling“ für künstlerische Eis-Kufen

In Mecklenburg und Vorpommern werden aber nicht nur erfolgreiche Eishockey-Spieler, Kurzbahn-Eisschnellläuferinnen und Kurzbahn-Eisschnellläufer, Bobfahrer oder Skeleton-Athleten geboren. Auch im Eiskunstlaufen stand die Wiege späterer erfolgreicher Läuferinnen und Läufer in unserem Bundesland.

Für Ralph Borghard, Jahrgang 1944, trifft das „voll“ zu. Der gebürtige Rostocker  wurde dreifacher DDR-Meister 1963, 1964 und 1966, EM-Sechster 1963 bzw. 1966, war WM-Teilnehmer 1966 und Olympionike 1964, jeweils im Herren-Einzel.

Der Paarläufer Rolf Oesterreich, Jahrgang 1952, ebenfalls in Rostock geboren, konnte dann zehn bzw. zwölf Jahre später mit seiner Partnerin Romy Kermer sehr große Triumphe feiern. So wurde Rolf WM-Dritter 1974 und jeweils WM-Zweiter 1975 bzw. 1976, belegte bei den EM 1974, 1975 bzw. 1976 jeweils Platz zwei und erkämpfte Olympia-Silber 1976.

Und der gebürtige Greifswalder Robin Szolkowy, 1979 in Greifswald geboren, hat ebenfalls eine mehr als imposante Medaillen-Sammlung: viermal WM-Gold, zweimal WM-Silber, einmal WM-Bronze, viermal EM-Gold, dreimal EM-Silber zwischen 2006 und 2013 und einmal Olympia-Bronze 2010 – alles erlaufen mit seiner Partnerin Aljona Savchenko. Auf Olympia-Gold hofft Robin nun in Sotschi 2014.

Ein gebürtiger Güstrower mit drei Olympia-Medaillen im Biathlon

Ein Athlet aus der Ernst-Barlach-Stadt Güstrow setzte bei drei Olympischen Winterspielen im Zweikampf mit Gewehr und Skiern olympische Erfolgs-Akzente: Frank-Peter Roetsch, auch fünffacher Weltmeister 1985-1989, erkämpfte 1988 in Calgary zweimal Olympia-Gold (10 Kilometer und 20 Kilometer), 1984 in Sarajevo Olympia-Silber (20 Kilometer) und wurde in Albertville 1992 unter anderem Neunter (10 Kilometer).

Tja, was bliebe noch anzumerken?! Leider gehören bislang das Eis-Angeln und auch das Eis-Segeln noch nicht zum olympischen Programm – sonst wäre die mecklenburgisch-vorpommersche Bilanz bei Winterspielen natürlich noch beeindruckender.

Zwei olympische Eisen hat Mecklenburg-Vorpommern aber – wie erwähnt – im olympischen Sport-Feuer von Sotschi: Robin Szolkowy und Marko Hübenbecker. Medaillen „und mehr“ sind für Beide in Reichweite!

Marko Michels

… Exkurs: Interview von M.M. mit dem früheren  Erfolgs-Biathleten Frank-Peter Roetsch aus dem Jahr 2009

Frage: Herr Roetsch, bei den letzten Olympischen Winterspielen in Kanada, in Calgary 1988, die zugleich ebenfalls die letzten Spiele waren, an denen ein DDR-Olympia-Team teilnahm, gewannen Sie zweimal Gold. Vier Monate vor Vancouver – kommt da ein wenig sportliche und persönliche Wehmut auf? Würden Sie gern noch einmal aktiver Biathlet sein?

Frank-Peter Roetsch: Meine aktive Zeit war eine schöne erfolgreiche Zeit, aber irgendwann endet eine sportliche Karriere. Ich erinnere mich immer wieder gern aber ohne Wehmut an diese Zeit. Die jetzt aktiven Sportler haben einen enormen Aufmerksamkeitsgrad, für den wir mit unseren Leistungen ebenfalls gesorgt haben. Ich freue mich für unsere Sportart.

Frage: Sie nahmen insgesamt an drei Olympischen Winterspielen teil – 1984 in Sarajevo, 1988 in Calgary und 1992 in Albertville. Unabhängig vom sportlichen Erfolg: Welche Winterspiele waren für Sie die schönsten, bei welchen sammelten Sie die nachhaltigsten Eindrücke ?

Frank-Peter Roetsch: In diesem Fall sind die erfolgreichsten auch die nachhaltigsten Spiele. Canada versteht es, Völker zu verbinden, das imponiert mir am meisten. Die Freundlichkeit, Herzlichkeit und Offenheit der Gastgeber von Calgary spürt man noch heute.

Frage: Der Biathlon ist die deutsche Erfolgs-Wintersportart. Welche heutigen Biathletinnen und Biathleten beeindrucken Sie persönlich am meisten ?

Frank-Peter Roetsch: Der absolut beeindruckendste Biathlet ist mit Abstand Ole Einar Björndalen. Seine Konsequenz, seine Zielstrebigkeit und Perfektion setzen Maßstäbe.

Frage: Sie wurden 1964 in Güstrow geboren. Wie gelangten Sie vom beschaulichen Güstrow aus in die weite Biathlon-Welt ?

Frank-Peter Roetsch: Ich bin zwar in Güstrow geboren, aber aufgewachsen bin ich im Erzgebirge und da wurde Wintersport schon immer groß geschrieben.

Frage: Was machen Sie heute eigentlich? Wie sieht Ihr gegenwärtiges Leben aus?  Sind Sie dem Biathlon noch in irgendeiner Weise verbunden? Werden Sie vor Ort in Vancouver sein?

Frank-Peter Roetsch: Ich bin Freiberufler, arbeite als Trainer in der Wirtschaft, halte Vorträge und Seminare zum Thema „Sport Meets Buisness“, betreue die Deutsche Kreditbank im Sportmarketingbereich und habe eine Biathlon-Laseranlage , die ich bei Veranstaltungen von Firmen einsetze.

Letzte Frage: Sind Sie eigentlich noch „ab und zu“ in Mecklenburg-Vorpommern?

Frank-Peter Roetsch: Eine meiner freiberuflichen Tätigkeiten, nämlich die Arbeit für das Nachwuchsförderprogramm „Verbundnetz für den Sport“, führt mich „ab und zu“ zum OSP Mecklenburg- Vorpommern. Wir unterstützen dort unter anderem Nachwuchssportler.

Vielen Dank und alles erdenklich Gute für Sie und Ihre Familie!

M.M.