Sommer-Universiade 2015 mit fast 13000 Athletinnen bzw. Athleten

Im Juli findet die 28.Sommer-Universiade in Gwangju statt

Kaum sind die „Europaspiele“ in Baku (12.Juni-28.Juni) beendet, da „ruft“ schon das nächste sportliche Großereignis. Vom 3.Juli bis 14.Juli findet die 28.Sommer-Universiade, die Weltspiele im Studenten-Sport, in Gwangju statt. Der Allgemeine Deutsche Hochschulsportverband nominierte dabei 120 studentische Sportlerinnen und Sportler in dreizehn Sportarten. Das ADH-Team komplettieren weitere 60 Trainer, Betreuer, Physiotherapeuten, Ärzte und Offizielle.

Leichtathletik

Insgesamt werden rund 13000 studentische Sportlerinnen und Sportler aus mehr als 160 Nationen in Gwangju erwartet, die um die Medaillen in 272 Entscheidungen (21 Sportarten) wetteifern werden.

Zum neunten Mal in Asien

Zum neunten Mal werden damit die Weltspiele im sommerlichen Studentensport in einer asiatischen Stadt ausgetragen – nach Tokyo 1967, Kobe 1985, Fukuoka 1995, Peking 2001, Daegu 2003, Izmir 2005, Bangkok 2007 und Shenzhen 2011.

Bei den bisherigen Sommer-Universiaden, von 1959 in Turin bis 2013 in Kazan, dominierten vor allem die Athletinnen bzw. Athleten aus Russland (einschließlich der Sowjetunion) mit 1921 Medaillen, darunter 766 x Gold, und aus den USA mit 1195 Medaillen, darunter 454 x Gold.

Deutsche Studenten-Sportlerinnen und -Sportler schafften bislang 511 Medaillen, darunter 129 x Gold. Auch Mecklenburger und Vorpommern sorgten bei den bisherigen Sommer-Universiaden für einige Highlights.

Universiade-Erfolge aus M-V-Sicht

Bei der Sommer-Universiade 1970 in Turin gab es dabei Gold im Diskuswerfen der Frauen für die gebürtige Greifswalderin Karin Illgen vor den beiden westdeutschen Starterinnen Brigitte Berendonk und Liesel Westermann. Der gebürtige Trantower Jörg Drehmel belegte im Dreispringen Platz drei hinter den sowjetischen Teilnehmern Viktor Sanejew und Nikolai Dudkin. Bei der Universiade 1973 wiederholte Jörg Drehmel diesen Erfolg – wieder Bronze, dieses Mal hinter Michail Bariban sowie Viktor Sanejew (beide UdSSR).

In Sofia 1977 sorgte der für den SC Empor Rostock startende, gebürtige Grevesmühlener Wolfgang Warnemünde für einen „Medaillen-Doppelschlag“ mit jeweils Bronze im Kugelstoßen bzw. im Diskuswerfen. Im Kugelstoßen waren dabei nur die beiden Bulgaren Walcho Stojew bzw. Nikolai Christow und im Diskuswerfen nur de beiden UdSSR-Teilnehmer Nikolai Viktor bzw. Wladimir Rajew besser als Wolfgang Warnemünde.

Zwei Jahre später, in Mexico-City, gab es aus M-V dann doppeltes Leichtathletik-Gold. Die gebürtige Wismarerin Marita Koch, in sportlichen Diensten des SC Empor Rostock, sprintete über die 200 Meter vor Kathy Smallwood und Beverly Goddard aus Großbritannien ins Ziel. Im Kugelstoßen distanzierte die gebürtige Demminerin Ilona Slupianek ihre Konkurrentinnen Helma Knorscheidt (DDR) und Michaela Loghin (Rumänien).

1981 war dann Bukarest Austragungsort der Sommer-Universiade. Das DDR-Team holte dort 4 x Gold / 6 x Silber / 1 x Bronze – und auch M-V-Sportler waren erfolgreich dabei. Wolfgang Warnemünde war als Zweiter im Diskuswerfen, hinter dem Westdeutschen Armin Lemme und vor dem Rumänen Ion Zamfirache, wieder unter den Medaillengewinnern. Der für den SC Traktor Schwerin startende Speerwerfer Gerald Weiß erkämpfte ebenfalls Silber, hinter Dainis Kula bzw. vor Heino Puuste (beide UdSSR), und Ines Müller vom SC Empor Rostock belegte einen zweiten Platz im Kugelstoßen, hinter Helma Knorscheidt (DDR) und vor Ljudmilla Sawina (UdSSR).

Bei der Universiade 1987 in Zagreb gab es für die DDR-Mannschaft im Frauen-Volleyball, mit M-V-Beteiligung, unter anderem mit der gebürtigen Rostockerin Kathrin Langschwager und den SCT-Spielerinnen Ute Steppin bzw. Dörte Stüdemann, Bronze.

Gute Erfolge für M-V auch nach der Wende

Zwei Medaillen für Mecklenburg-Vorpommern gab es dann bei der Sommer-Universiade 1993 in Buffalo. Siebenkämpferin Birgit Gautzsch vom Schweriner SC erkämpfte Silber, hinter Urszula Wlodarczyk (Polen) sowie vor Kelly Blair (USA). Die Rostockerin Wasserspringerin Silke Krüger belegte Platz drei vom Drei-Meter-Brett hinter Brita Baldus (SC DHfK Leipzig) und Paige Gordon (Kanada).

Weitere Universiade-Erfolge im Wasserspringen folgten 1995 in Fukuoka. Vom Ein-Meter-Brett sprangen die beiden Rostockerinnen Dörte Lindner und Silke Krüger zu Gold und Silber. Bronze sicherte sich Yu Xiaoling (China). Auch vom Drei-Meter-Brett reichte es für Dörte Lindner zu einer Medaille. Dörte kam auf Platz drei hinter Rao Lang (China) und Maria Jose Alcala (Mexiko). Das deutsche Frauen-Team, mit Dörte Lindner und Silke Kröger, jubelte zudem über Gold vor den USA und China.

In der mecklenburgischen Traditionssportart Volleyball sorgte dann der gebürtige Schweriner Marco Liefke für ein Universiade-Highlight 1999 auf Mallorca. Mit dem deutschen Herren-Team errang Marco Liefe Gold vor den Mannschaften aus Japan und Spanien.

In Peking 2001 war „Bronze-Zeit“ aus Sicht einer Sportlerin vom SC Neubrandenburg. Die Siebenkämpferin Sonja Kesselschläger schaffte Rang drei hinter der Australierin Jane Jamieson und der Russin Swetlana Sokolowa. Medaillen-Freuden über die 400 Meter Hürden gab es 2007 in Bangkok und 2009 auf Mallorca für eine frühere Athletin des 1.LAV Rostock, für Jonna Tilgner. 2007 lief Jonna zu Bronze hinter der Kasachin Tatjana Asarowa bzw. der Ukrainerin Anastasija Rabchenjuk und 2009 errang Jonna Sogar Silber hinter der Bulgarin Wanja Stambolowa und vor der Dänin Sara Slott Petersen.

Das alles ist aber Vergangenheit. Jetzt gilt es für die deutschen Studenten-Sportlerinnen bzw. -Sportler erfolgreich bei der Universiade 2015 in Gwangju zu bestehen.

Marko Michels

Foto/Michels: Auch die Leichtathletik ist Bestandteil des Universiade-Programmes.