Sexualisierte Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern

Fachberatungsstellen halfen 2011 mehr als 500 Menschen

In den Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern haben im vergangenen Jahr 538 Opfer sexualisierter Gewalt Hilfe gefunden (2010: 551). 336 Erwachsene – überwiegend Frauen (2010: 326), sowie 202 (2010: 225) betroffene Mädchen und Jungen suchten 2011 die Beratungsstellen auf.

Das öffentliche Bild über sexualisierte Gewalt ist immer noch in starkem Maße von der Vorstellung eines fremden „Sextäters“ oder „Kinderschänders“ geprägt. „Die meisten Fälle sexualisierter Gewalt finden immer noch im unmittelbaren Umfeld des Opfers statt“, sagte Gleichstellungsministerin Manuela Schwesig am Donnerstag. „Hier gilt es genau hinzuschauen und lieber zu früh als zu spät eine der Beratungsstellen aufzusuchen.“

Die Fachberatungsstellen weisen rückblickend auf das Jahr 2011 insbesondere auf die Notwendigkeit von Präventionsangeboten, traumatherapeutischen Angeboten und auf die Wichtigkeit der Aufklärung der Öffentlichkeit über sexualisierte Gewalt hin.
Neben den schwerwiegenden Erfahrungen sexualisierter Gewalt sind die Biographien von Opfern häufig auch durch fehlende emotionale Zuwendung innerhalb der Familie geprägt. Ein Klima der Vernachlässigung und Grenzverletzung bietet einen guten Nährboden für sexualisierte Gewalt. Täter oder Täterinnen nutzen dieses Klima aus, indem sie gekonnt an der Bedürftigkeit ihrer Opfer ansetzen.

In Mecklenburg-Vorpommern bieten fünf Fachberatungsstellen gegen sexualisierte Gewalt in Schwerin, Rostock, Greifswald, Neubrandenburg und Bergen kostenfreie und vertrauliche Beratung und Hilfe für Betroffene, Angehörige und Fachkräfte an. Adressen und Telefonnummern der Beratungsstellen sind auf den Internetseiten des Ministeriums für Arbeit, Gleichstellung und Soziales (www.sozial-mv.de) zu finden.

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales MV