Seltsame Löcher im menschlichen Schädel

Am 17. November 2010 spricht Dr. Stefan Exner (Charité Berlin) in einer öffentlichen Veranstaltung an der Universität Rostock zum Thema „Seltsame Löcher im menschlichen Schädel: Paläopathologische Spurensuche“.

Viele prähistorische und historische Schädel aus allen Teilen der Welt zeigen im Dach der Augenhöhlen zusätzliche kleine Löcher, Cribra orbitalia genannt. Obwohl sie so weit verbreitet waren, ist ihre Ursache immer noch unbekannt. Zwar gibt es viele Vermutungen über zugrunde liegende Krankheiten, darunter Mangelzustände, Blutarmut und auch die Malaria, nachgewiesen ist aber bis heute so gut wie keine. Dennoch dienen die Merkmale den Paläopathologen dazu, den Gesundheitszustand früherer Populationen zu rekonstruieren. Auch darum ist die Klärung ihrer Ursachen eine Herausforderung für die Forschung. Diese wird aber dadurch erschwert, dass die Cribra orbitalia im letzten Jahrhundert nahezu verschwunden sind. Die erneute Spurensuche sowohl mit klassischen als auch mit modernen Methoden, wie der Computertomographie, wirft ein neues Licht auf die Ursachen der geheimnisvollen Löchlein. Dabei könnte die Malaria auch in Europa eine bisher unterschätzte Rolle gespielt haben.

Thema: „Seltsame Löcher im menschlichen Schädel: Paläopathologische Spurensuche“
17. November 2010, 17:00 – 18:00 Uhr
Universität Rostock
Hörsaal Zoologie, Universitätsplatz 2