Sellering überreicht sechs Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Verdienstkreuz 1. Klasse erhält Dieter Breitsprecher aus Roggentin

Ministerpräsident Erwin Sellering überreichte am Montag, dem 23. Januar 2012, in der Staatskanzlei in Schwerin sechs Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland. Das Verdienstkreuz 1. Klasse erhält Dieter Breitsprecher aus Roggentin. Mit dem Verdienstkreuz am Bande werden Dieter Brandt aus Bad Doberan, Harry Günther aus Pinnow, Lilli Hoese aus Neubrandenburg, Dr. Franz Köhn aus Pinnow und Falk Meyer aus Stralsund geehrt. „Mit dieser hohen Auszeichnung wollen wir Menschen ehren und ihnen danken, die etwas Besonderes, Herausragendes geleistet haben und sich ehrenamtlich mit viel Idealismus und Einsatz einer Aufgabe widmen, die der Gemeinschaft zugutekommt“, betont der Ministerpräsident.

Dieter Brandt, Jahrgang 1935 gehört zu den angesehensten Rassegeflügelzüchtern in Mecklenburg-Vorpommern. Viele Jahre hat er auf der MeLa die Präsentationen des Rassegeflügels betreut. Dabei war es ihm besonders wichtig, junge Messegäste zu begeistern und als Nachwuchszüchter zu gewinnen. Ab 1966 wirkte Herr Brandt als Preisrichter, war viele Jahre Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Zuchtrichter der Preisrichter-Vereinigung Mecklenburg-Vorpommerns und des Landesverbandes des Geflügelzüchtervereins. Heute ist er Ehrenvorsitzender. Mit großer Fachkompetenz hat er das Land im Präsidium des Bundes Deutscher Rassegeflügelzüchter hervorragend vertreten und hat die  Landesausstellung für Rassegeflügel gegründet und organisiert.  „Herr Brandt hat mit seinem leidenschaftlichen und mehr als 60 Jahre anhaltenden Engagement viel dazu beigetragen, dass die Artenvielfalt so umfangreich geblieben ist und sich viele Menschen bei uns im Land für die Zucht und die Haltung von Rassegeflügel begeistern“, hebt der Ministerpräsident hervor.

Über 15 Jahre als Präsident der Steuerberaterkammer Mecklenburg-Vorpommern, über 16 Jahre im Präsidium der Bundessteuerberaterkammer und viele Jahre im Vorstand der Verwaltungs-Berufsgenossenschaft – das ist ein Teil der beeindruckenden Bilanz ehrenamtlicher Arbeit von Dieter Breitsprecher, Jahrgang 1938. „Eine Bilanz, die zeigt, dass für Herrn Breitsprecher der eigene berufliche Einsatz untrennbar verbunden war mit dem Einsatz für den Berufsstand“, sagt der Ministerpräsident. Der Ausgezeichnete habe den intensiven fachlichen Austausch über die Landesgrenzen hinaus gepflegt. „Durch seinen Antrieb war die Steuerberaterkammer des Landes die erste Regionalkammer, die dauerhaft belastbare Kontakte zu Polen hergestellt hat“, lobt der Ministerpräsident. Er würdigte den Einsatz von Herrn Breitsprecher für ein Projekt in Rostock, bei dem Schüler Abitur und betriebliche Ausbildung bei einem Steuerberater verbinden konnten. Sellering: „Das war zu diesem Zeitpunkt bundesweit einmalig und wichtig, um jungen Menschen eine Berufsperspektive bei uns im Land zu bieten.“

Für seinen lebenslangen Einsatz für den Berufsstand des Augenoptikers erhält Harry Günther, Jahrgang 1932, das Verdienstkreuz am Bande. Er bestand 1953 die Meisterprüfung zum Augenoptiker und war damit der jüngste Handwerksmeister der DDR. Seit dieser Zeit engagiert sich Herr Günther auch ehrenamtlich in Arbeitskreisen oder bei Fachtagungen ehrenamtlich für sein Handwerk. Bis 1988 war er wissenschaftlicher Leiter der Zentralen Fachtagung der Augenoptiker, die mit mehr als 1000 Teilnehmern zu den größten Europas zählte. Nach der Wende war Herr Günther bei der Gründung der „Arbeitsgemeinschaft Mecklenburger Augenoptiker“ mit dabei. Auf seine Anregung hin ist ein zertifiziertes Beratungsnetz für Sehbehinderte eingeführt worden, zuerst in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg, später unter seiner Leitung bundesweit. „Sein Engagement ist für viele Augenoptiker ein Vorbild“, erklärt der Ministerpräsident.

Lilli Hoese kenne ich aus mehreren Begegnungen, zuletzt in der Bürgersprechstunde. Mich beeindruckt die Leidenschaft, mit der sich in ihrer Bürgerinitiative „Leben am Reitbahnweg“ einsetzt“, lobt der Ministerpräsident. Die Bürgerinitiative hatte sich vorgenommen, das mit Problemen belastete Wohngebiet freundlicher zu gestalten, soziale und kulturelle Treffpunkte zu schaffen, damit sich Junge und Ältere gleichermaßen im Wohngebiet wohlfühlen. Mit Zielstrebigkeit, Durchsetzungskraft und ihrer ausgleichenden Art hat es Frau Hoese, Jahrgang 1933, geschafft, die Verantwortlichen der Stadt an einen Tisch zu bringen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern hat sie vor 15 Jahren das Projekt „Treff der Generationen“ entwickelt und sich besonders für Jugendliche in schwierigen Situationen eingesetzt. „Die Bürgerinitiative hat Vorbildwirkung und war schon in bundesweiten Wettbewerben erfolgreich. Mit dem Verdienstorden wollen wir ein herzliches Dankeschön sagen“, betont Sellering.

Für Menschen, die in besonderer Weise auf Schutz und Hilfe angewiesen sind, macht sich Dr. Franz Köhn, Jahrgang 1932, stark. Elf Jahre war er Landesvorsitzender des Sozialverbandes VdK in Mecklenburg-Vorpommern und hat gleichzeitig das Land im Bundesvorstand vertreten. In dieser Zeit hat Herr Köhn die Verbandsarbeit gestärkt und viele Mitglieder gewonnen. „Dass der VdK in Mecklenburg-Vorpommern mit über 4400 Mitgliedern in 28 Orts- und Kreisverbänden als starke Stimme wahrgenommen und respektiert wird, ist auch sein Verdienst“, erläutert der Ministerpräsident. Mit seinem Gespür für soziale Ungerechtigkeiten und seiner langjährigen Leitungserfahrung hat Dr. Köhn für Achtung und Anerkennung des Verbandes in der Politik, bei Vereinen und Verbänden gesorgt. „All das zeigt seine herausragende Einsatzbereitschaft für ein menschliches, respektvolles, verantwortungsbewusstes Miteinander in unserer Gesellschaft, in unserem Land“, so Sellering.

In seiner Amtszeit als Leiter des Wasser- und Schifffahrtsamtes Stralsund von 1990 bis zum Ruhestand im Jahr 2003 hat sich Falk Meyer, Jahrgang 1942, große Verdienste erworben. Er hat die Behörde zu einem modernen Amt mit aufgebaut und viele Maßnahmen realisiert, mit denen die Schifffahrtswege leistungsfähiger gemacht wurden. Der Ministerpräsident: „Rücksicht auf den Naturschutz war dem Ausgezeichneten bei allen Bauvorhaben immer besonders wichtig. Mit außergewöhnlicher Sorgfalt hat er ökologische Voraussetzungen und ökonomische Forderungen gegeneinander abgewogen und bewiesen, dass sich beides gegenseitig nicht ausschließen muss.“ Darüber hinaus hat sich Herr Meyer in verschiedenen Ehrenämtern verdient gemacht – als Vorsitzender der Freunde und Förderer des Meeresmuseums in Stralsund, im Aufsichtsrat des Meeresmuseums, beim Aufbau des Natureums auf dem Darß und des Nautineums auf dem Dänholm.

Quelle: MP