Erwin Sellering übergibt heute in Berlin gemeinsam mit seinem brandenburgischen Amtskollegen Matthias Platzeck und Bundesfinanzminister Peer Steinbrück den Regine-Hildebrandt-Preis.
Preisträger sind in diesem Jahr die Bürgerinitiativen Freier Himmel und Freie Heide sowie der Verein Tschernobyl-Hilfe Stralsund e.V.
„Hier wird großartige Hilfe geleistet“, sagte Sellering in seiner Rede über die Tschernobyl-Hilfe Stralsund. Der Verein organisiere nicht nur seit 1992 Urlaubsaufenthalte von Kindern aus Weißrussland in Mecklenburg-Vorpommern, die von den Folgen der Reaktorkatastrophe betroffen seien. Er helfe auch mit Spenden vor Ort, etwa bei der Sanierung und Ausstattung einer Kinderklinik sowie zweier Kinderheime. „Die Tschernobyl-Hilfe Stralsund kümmert sich um diejenigen, die besonders hilfebedürftig sind: um Kinder aus sozial schwachen Familien und aus Heimen, um Kinder, die krank oder behindert sind. Der Verein hat die Auszeichnung wirklich verdient.“
Zugleich bekräftigte Sellering die ablehnende Haltung der Landes-SPD zu einer Wiederinbetriebnahme des Bombodroms. „Ich freue mich, dass das kreative Engagement der beiden Bürgerinitiativen mit dem Regine-Hildebrandt-Preis gewürdigt wird. Die Auszeichnung ist wichtig, weil beim Thema Bombodrom auch innerhalb der SPD noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Es hat mich sehr geärgert, dass die SPD-Abgeordneten im Petitionsausschuss des Bundestages beinahe eine Stellungnahme des Bundesverteidigungsministeriums übernommen hätten, die das Bombodrom befürwortet und den Schießplatz mit dem sanften Tourismus in der Region für vereinbar erklärt. Das ist völlig abwegig. Ich wünsche mir, dass die SPD in dieser Frage geschlossen zusammen steht: Dieser Schießplatz wird nicht gebraucht!“
Der Preis wird seit 2002 von der SPD zum Andenken an die frühere brandenburgische Sozialministerin Regine Hildebrandt verliehen.