Sellering kritisiert Alleingang Schleswig-Holsteins beim Glücksspiel

„Gesetz im Interesse der Glücksspiellobby“

Ministerpräsident Erwin Sellering hat heute die Verabschiedung eines Glücksspielgesetzes in Schleswig-Holstein kritisiert. „Ich habe überhaupt kein Verständnis für den Alleingang Schleswig-Holsteins. Bisher haben die 16 Länder beim Thema Glücksspiel immer versucht, gemeinsame Lösungen zu finden.“

Schon das Zustandekommen des schleswig-holsteinischen Glücksspielgesetzes sei hoch problematisch. „Erst lassen sich führende Vertreter von CDU und FDP in Schleswig-Holstein von der Glücksspiellobby übers Wochenende nach Sylt einladen. Dann wird ein Gesetz beschlossen, dass genau im Interesse dieser Branche liegt“, kritisierte Sellering.

Die Regierungschefs der Länder werden Ende Oktober ihre Beratungen über einen neuen Glücksspielstaatsvertrag fortsetzen. Die Konferenz findet in Lübeck statt. „Wir sollten auf der Konferenz eine gemeinsame Lösung für alle Länder finden, die Begrenzungen für die Anbieter enthält und die Spieler vor den Gefahren des Glücksspiels schützt. Im Vordergrund aller Bemühungen sollte die Bekämpfung der Spielsucht stehen. Wer wie Schleswig-Holstein allein im Blick hat, seine Einnahmen zu steigern, handelt nicht verantwortungsvoll. Im Übrigen war es noch nie eine gute Idee, aufs Glücksspiel zu setzen, wenn man pleite ist“, sagte Sellering.