Auf einer Konferenz des Europäischen Parlaments in Brüssel zur Zukunft des Schiffbaus hat Ministerpräsident Sellering ein gemeinsames Vorgehen und mehr Unterstützung für den Schiffbau gefordert:
„Die internationale Wirtschaftskrise hat den Schiffbau und die maritime Wirtschaft besonders hart getroffen. In dieser Situation ist entscheidend, dass wir in Europa zusammenstehen – Arbeitgeber und Arbeitnehmer, Schiffbauregionen, Nationalstaaten und europäische Institutionen.“
Die Branche befinde sich in einer doppelten Gefahr. Aufgrund des Einbruchs des Welthandels sei die Nachfrage nach neuen Schiffen zurückgegangen. Hinzu komme, dass die Finanzierung von Schiffbauaufträgen aufgrund der Zurückhaltung der Banken schwieriger geworden sei. „2010 ist das Schicksalsjahr der europäischen Schiffbauindustrie. Es geht um die industriepolitische Frage, ob in Europa auch in Zukunft Schiffe gebaut werden oder ob wir das allein Ländern wie China oder Korea überlassen wollen“, sagte der Ministerpräsident.
„Wir werden dieses Problem nicht lösen, wenn jeder für sich allein, für seine Werft kämpft“, so Sellering weiter. Notwendig sei eine Bündelung der Kräfte. „Zentral ist, dass wir international zu fairen Wettbewerbsbedingungen auf dem Schiffbaumarkt kommen.“ Langfristig müssten Forschung und Entwicklung gestärkt und Anreize zum Bau neuer Schiffe gesetzt werden. Sellering nahm als Vertreter der europäischen Schiffbauregionen an der Konferenz teil.
Zuvor traf der Ministerpräsident mit dem EU-Kommissar für Regionalpolitik Johannes Hahn zusammen. „Ich habe dafür geworben, dass wir nach dem Auslaufen der EU-Höchstförderung angemessene Übergangsregeln brauchen. Der Erfolg der bisherigen Förderung darf nicht gefährdet werden“, sagte Sellering im Anschluss an das Gespräch.