Sellering ehrt engagierte Bürger mit dem Verdienstorden des Landes

Ministerpräsident Erwin Sellering verlieh auf seinem Neujahrsempfang am Mittwoch, dem 18. Januar 2012 im Schweriner Staatstheater an Prof. Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe, Dr. Heinz Henker und Sieglinde Scheel den Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern.

„Wir sind in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen Jahren wirklich gut vorangekommen. Wir haben viel erreicht. Dabei kam und kommt es immer auf einzelne Menschen an, die mit ihrem Engagement viel bewegen, die mit ihrer Leidenschaft andere motivieren und mitreißen. Um diesen Menschen zu danken, ihren Einsatz zu würdigen, haben wir vor zehn Jahren den Verdienstorden des Landes Mecklenburg-Vorpommern ins Leben gerufen“, betont der Ministerpräsident.

Prof. Dr. Kornelia von Berswordt-Wallrabe ist 1993 als Direktorin des Staatlichen Museums nach Mecklenburg-Vorpommern gekommen und hat in 16 Jahren als Museumschefin „mit beeindruckender Energie und Überzeugungskraft scheinbar Unmögliches möglich gemacht“, stellt der Ministerpräsident fest. Mit mutigen Schritten habe Frau von Berswordt-Wallrabe das Museum weiterentwickelt und dafür internationale Anerkennung erreicht. 2005 erhielt das Schweriner Museum die Auszeichnung „Museum des Jahres“. Kompetent und sehr couragiert habe sie es geschafft, neben den großartigen älteren Sammlungen des Museums wie den berühmten Niederländern die internationale Kunst der Gegenwart in Schwerin zu etablieren. „Für die Menschen hier hat Frau Prof. Berswordt-Wallrabe immer wieder wunderbare Gelegenheiten geschaffen, alter und neuer Kunst von Weltrang zu begegnen, ohne dass sie dazu um die halbe Welt reisen müssen. Und sie hat es geschafft, verlässliche Partner zur finanziellen Unterstützung der Museen und seiner Bestände zu gewinnen. Die langjährige Direktorin kann mit Stolz auf das schauen, was sie für das Staatliche Museum und die Schlossmuseen Schwerin, Güstrow und Ludwigslust geleistet hat“, hebt der Ministerpräsident hervor.

Seit vielen Jahrzehnten setzt sich der Geobotaniker Dr. Heinz Henker mit großer Leidenschaft und einem riesigen Fachwissen für den Schutz, die Erforschung und den Erhalt der Pflanzenvielfalt in unserem Land ein. Schon als Schüler hat ihn die Botanik gefesselt. Die gleiche Begeisterung hat er als Lehrer seinen Schülerinnen und Schülern in Neukloster weitergegeben. 1954 wurde Herr Henker Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Mecklenburger Floristen, der heutigen Arbeitsgemeinschaft Geobotanik MV, die sich die pflanzengeografische Kartierung und Erforschung der Flora unseres Landes zur Aufgabe gestellt hat. Er war mehrere Jahrzehnte Vorstandsmitglied und ist seit 2006 Ehrenvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft. „Herr Henker ist ein hochgeschätzter und anerkannter Experte, auch über unser Land hinaus“, lobt der Ministerpräsident. Der Geehrte war an rund 80 Veröffentlichungen, darunter eine umfassende Dokumentation der Flora von Mecklenburg-Vorpommern beteiligt und brachte seine umfangreichen Kenntnisse als Mitautor der „Roten Listen“ der gefährdeten Höheren Pflanzen Mecklenburg-Vorpommerns ein. Seine besondere Liebe gilt den heimischen Rosen und Brombeeren. Eine Brombeerart trägt nach ihm den Namen Rubus henkeri. „Herr Dr. Henker hat für die Erforschung und Erhaltung der einzigartigen Pflanzenwelt bei uns in Mecklenburg-Vorpommern Herausragendes geleistet. Mit dem Landesorden wollen wir seine Arbeit in den vergangenen 60 Jahren würdigen“, sagt der Ministerpräsident.

„Die Frauen- und Gleichstellungspolitik, die wir bei uns in Mecklenburg-Vorpommern in den vergangenen 20 Jahren gemacht haben, war gut und in vielem vorbildlich. Das ist zu einem großen Teil sehr engagierten Frauen wie Sieglinde Scheel zu verdanken“, betont der Ministerpräsident. Schon lange vor der Wende habe Frau Scheel Frauentreffs organisiert und sich für die Interessen von Frauen stark gemacht. Mit der Gründung des neuen Landesverbandes des Demokratischen Frauenbundes wurde Frau Scheel Regionalbeauftragte für die Mecklenburgische Seenplatte. Sie engagiert sich besonders dafür, die Situation arbeitsloser, gering oder schlecht bezahlter Frauen zu verbessern. Darum hat sie im Frauenbund und im Arbeitslosenverband die Aufgabe der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin übernommen. Auch als der Landesfrauenrat gegründet wurde, war sie mit dabei und vertritt Mecklenburg-Vorpommern im Vorstand des Deutschen Frauenrates als eine von nur wenigen Vorstandsfrauen aus Ostdeutschland. „Frau Scheel tut beides.
Und sie hilft sehr konkret vor Ort. Frau Scheel berät und motiviert Frauen in schwierigen Situationen, damit sie sich selbstbewusst Veränderungen stellen. Dafür gibt sie sehr viel eigene Kraft weiter“, hebt der Ministerpräsident hervor. „Ihre beeindruckende soziale Einstellung und ihr über lange Jahre herausragendes, vielfach ehrenamtliches, Engagement verdient große Anerkennung und die Auszeichnung mit dem Landesorden.“

Quelle: MP