Symposium zum Zuwanderungsland MV
Mecklenburg-Vorpommern hat Anziehungskraft: Mehr als 10.000 Zuwanderer und Rückkehrer der Generation über 55 sind in den letzten fünf Jahren nach Mecklenburg-Vorpommern gezogen. „Ausschlaggebend für den Umzug sind neben privaten Gründen das angenehme und reizarme Klima“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Montag in Schwerin. „Ganz oben in der Rangliste steht die Sonneninsel Usedom.“
Seidel eröffnete ein Symposium zum Zuwanderland MV, auf dem die Ergebnisse einer Zuwanderungsstudie vorgestellt wurden. Die Untersuchung wurde vom TransferNetzwerks Community Medicine, einem Projekt des Universitätsklinikums Greifswald und des BioCon Valley MV e.V., mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums durchgeführt.
Zwischen 1995 und 2005 zogen über 40.000 Menschen nach ihrem aktiven Arbeitsleben in den Nordosten. Die Zuwanderer kamen hauptsächlich aus dem Norden: Schleswig-Holstein, Hamburg, Niedersachsen, Brandenburg, Berlin und Nordrhein-Westfalen.
Motive, Wünsche und Erwartungen von Menschen aus anderen Bundesländern, die sich für einen Alterswohnsitz in Mecklenburg-Vorpommern entschieden haben, wurden analysiert und ausgewertet. „Ein Potenzial für den Gesundheitsstandort MV: Drei Viertel vor ihnen investieren zusätzlich in gesundheitliche Leistungen“, sagte Seidel. „Wir verfügen über ausgezeichnete gesundheitsbezogene Dienstleistungen und Technologien der Life Science Industrie.“
„Das Potenzial ist noch lange nicht ausgeschöpft, Gesundheitsnetzwerke müssen im Land verstärkt ausgebaut werden“, sagte Seidel. „Dafür sind übergreifende Kooperationen zwischen Kliniken, der Hotellerie, Gesundheitsdienstleistern und der Ernährungswirtschaft gefragt.“ Erste Erfolge auf diesem Gebiet gibt es bereits in Greifswald und Umgebung, der Insel Rügen und der Müritzregion.
„Das Wirtschaftsministerium unterstützt Netzwerke, sie sind eine wichtige Verbindung zwischen bevölkerungsbezogener Gesundheitsforschung und Gesundheitswirtschaft“, sagte Seidel. Nach den Erhebungen zum Gesundheitszustand, Präventionsbedarf, zur sportlichen Betätigung und Freizeitbedürfnissen können gezielt kundenbezogene Angebote entwickelt werden.
Die Gesundheitswirtschaft gehört inzwischen zu den wichtigsten Wirtschafts- und Wachstumsbereichen in Mecklenburg-Vorpommern. „Die Branche im Land setzt schon heute Trends, die in ganz Deutschland akzeptiert werden“, sagte Seidel. „Unser Ziel sind noch mehr hochwertige Angebote für den ganzjährigen Gesundheitstourismus, das schafft weitere Arbeitsplätze.“
In Mecklenburg-Vorpommern sind seit der Wende 1,7 Milliarden Euro in die Gesundheitswirtschaft investiert worden. Auch künftig werden Projekte zur Koordinierung, Netzwerkbildung, Produkt- und Dienstleistungsentwicklung sowie für Marketing gefördert. Im neuen EFRE-Programm stehen 13 Millionen Euro in der Förderperiode 2007 bis 2013 zur Verfügung.
Schon heute arbeiten mehr als 80.000 Beschäftigte in der Gesundheitswirtschaft. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es 57 staatlich anerkannte Kur- und Erholungsorte, 65 Kureinrichtungen und 34 Krankenhäuser.