Seidel: Branche auf Wachstumskurs

Anuga – Trendmesse der Ernährungswirtschaft


Die Ernährungswirtschaft ist auf Wachstumskurs. „Mecklen­burg-Vorpommern bietet für die Lebensmittelbranche erst­klassige Voraussetzungen, die stellen wir auf der welt­weit größten Fach­messe Anuga vor“, sagte der Mi­nister für Wirt­schaft, Ar­beit und Tourismus Jürgen Seidel am Samstag beim Messebesuch in Köln. Mit 27 Ausstellern aus Mecklenburg-Vorpommern sind auf der Leit­mes­se der Ernährungswirtschaft ein Drittel mehr vertreten als beim letzen Branchentreff. Seidel besuchte die Firmen aus Meck­len­burg-Vorpommern und traf sich mit Un­ternehmern und Branchenvertretern.

Insbesondere größere Betriebe mit mehr als 100 Mitarbeitern wol­len in den nächsten zwei Jahren erweitern. Zu diesem Er­gebnis kam eine Studie zum In­vestiti­onsverhalten in der Er­nährungsindustrie. „Die Chance für Mecklenburg-Vor­pom­mern: Bei die­sen Investitionen werden zu 85 Prozent Stand­orte in Deutschland bevorzugt. Von besonderer Bedeu­tung sind auch die Verbindungen Mecklenburg-Vorpommerns nach Po­len, Russland und in das Baltikum“, sagte Seidel.

Die Anuga ist ein Trend­barometer der Ernährungswirtschaft. Erstmals in diesem Jahr präsentiert sich mit der „Anuga Orga­nic“ eine neue Fachmesse mit ökologisch erzeugten und ver­arbeiteten Lebensmitteln. „Die Menschen le­ben heute wesent­lich gesundheitsbewusster als noch vor zehn Jahren“, sagte Seidel. Nahrungsmittel aus MV sind nicht nur wichtig für die re­gional­typische Gastronomie, sondern auch für die gesamte Touris­musbranche. „Exzellente Produkte sind ein Imagefaktor für Mecklenburg-Vorpommern“, sagte Seidel. Im Nordosten werden neun Prozent der Anbaufläche für den ökologischen Landbau genutzt, der Bundesdurchschnitt liegt bei 4,7 Pro­zent.

15 Einzelaussteller aus Mecklenburg-Vorpommern und acht Unter­nehmen auf dem vom Agrarmarketing­verein MV organi­sierten Gemeinschaftsstand prä­sen­tieren neben Traditions­produkten auch Neuheiten. „Im Focus der diesjährigen Anuga stehen Gesundheit und Well­ness – zwei Themen, bei denen Mecklenburg-Vorpommern eine führende Rolle in Deutsch­land übernehmen will“, sagte Seidel. „Qualität setzt sich durch: Viele Urlauber fra­gen zu Hause nach Lebensmitteln aus Mecklenburg-Vor­pommern.“ Auf dem im Rahmen der Messe stattfindenden Branchentreff wurden Kontakte zwi­schen Handel und Produzenten hergestellt bzw. vertieft. Namhafte Handelsketten wie Edeka trafen mit Le­bensmittel­produzenten aus Mecklenburg-Vorpommern zu­sammen.

Der Anteil der Ernährungsindustrie am Gesamt­umsatz des Verarbeitenden Gewerbes in Mecklenburg-Vorpommern lag 2006 mit 33 Prozent weit über dem Bundesdurch­schnitt von zehn Prozent. „Die Ernährungsbranche zählt zu den wichtig­sten In­dustrie­zweigen des Landes“, sagte Seidel. Im vergan­genen Jahr erzielte die Branche mit 3,5 Milliarden Euro eine Umsatzsteigerung von fast sieben Prozent zum Vorjahres­zeit­raum. Die Branche ist nach Beschäftigten und Umsatz der größte Industriezweig im Land innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes. Im Nordosten sind in der Ernährungswirtschaft rund 170 Unternehmen mit über 15.000 Beschäftigten tätig.