Schweriner Rad-Ass im Zeitfahren Vierter

Stefan Nimke nach Teamsprint-WM-Gold im Zeitfahren auf 4.Rang

In der Zeit von 1:01,086 Minuten reichte es für den WM-Favoriten aus der Landeshauptstadt M-V leider nur zum vierten Rang. Der Niederländer Teun Mulder wurde in 1:00,341 Minuten (Weltrekord im Flachland) neuer Weltmeister im Zeitfahren – das dritte 1000 Meter-Gold für die „Oranjes“ in der Geschichte der Rad-Weltmeisterschaften. Silber und Bronze gingen an Frankreich (2.Michael D`Almeida – 1:00,884 Minuten / 3.Francois Pervis – 1:01,024 Minuten).

Stefan NimkeDabei gab es für Stefan schon unmittelbar vor Renn-Beginn Probleme. So äußerte er sich gegenüber Eurosport: „Von den Renn-Kommissaren wurde unmittelbar vor dem Rennen der Zeitfahr-Aufsatz nicht abgenommen. Das war sicherlich alles andere als optimal.“

Ergänzend fügte er hinzu. „Meine Konzentration war zu sehr auf das Material ausgerichtet. Das kostete bestimmt die entscheidende Zeit zur Medaille.“

Aus Sicht des Bundestrainers Detlef Uibel war Stefan auch während der Entscheidung „zu verkrampft“.
So reichte es nur zum undankbaren vierten Rang für den Schweriner, aber Teamsprint-Gold dürfte ihn über die verpasste Titelverteidigung über die 1000 Meter hinweg trösten.
Außerdem: Die WM-Goldmedaillen über die 1000 Meter von 2003 und von 2009 kann ihm ohnehin niemand mehr nehmen !

Übrigens: Das 1000 Meter-Zeitfahren, das seit 1966 auf dem Programm bei Bahnrad-Weltmeisterschaften steht, ist seit 35 Jahren eine Erfolgsdisziplin aus deutscher Sicht. Im Jahr 1975 konnte Klaus-Jürgen Grünke (TSC Berlin) zum ersten Mal den WM-Titel über den Bahn-Kilometer  für einen deutschen Fahrer erkämpfen. Weitere 10 Weltmeistertitel folgten, wobei insbesondere Lothar Thoms (SC Cottbus), Jens Glücklich (SC Cottbus) und Stefan Nimke aus Schwerin zu den erfolgreichsten deutschen Zeitfahrern der WM-Geschichte zählen..

Nach 1990 waren deutsche Bahnradfahrer zwar weiterhin regelmäßige Medaillen-Sammler bei Welt-Titelkämpfen, so u.a. Jens Glücklich, Jan van Eijden oder Sören Lausberg, aber allein Stefan Nimke war es in den letzten 20 Jahren vergönnt, WM-Gold über die 1000 Meter zu gewinnen. So holte Stefan über die 1000 Meter, die zuletzt 2004 olympisch waren, bei den Spielen 2000 in Sydney (Sillber) und in Athen (Bronze) jeweils Edelmetall. Zudem erkämpfte er Bronze 1997 sowie 1999. Absolute Highlights waren jedoch die WM-Titel 2003 in Stuttgart und 2009 in Pruszkow.

M.Michels

Medaillenspiegel der Rad-Weltmeisterschaften 2010
Land-Gold-Silber-Bronze

01. Australien 6-2-2
02. Großbritannien3-5-1
03. Frankreich 2-3-2
04. USA 2-0-1
05. Kanada 2-0-0
06. Litauen 1-1-3
07. Niederlande 1-1-0
08. Deutschland 1-0-1
09. Dänemark 1-0-0
10. Neuseeland 0-2-2
11. China 0-2-0
12. Kolumbien 0-1-0
12. Kuba 0-1-0
12. Malaysia 0-1-0
15. Weißrussland 0-0-3
16. Belgien 0-0-1
16. Tschechien 0-0-1
16. Spanien 0-0-1
16. Japan 0-0-1