Schwerin wird als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet

Engagement für Toleranz und gegen Fremdenfeindlichkeit gewürdigtDie Landeshauptstadt wird für ihr vorbildliches Engagement  gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und für Vielfalt, Toleranz und Demokratie von der
Bundesregierung als „Ort der Vielfalt“ ausgezeichnet. Auf der  Auszeichnungsveranstaltung am 25. Mai in Berlin wird der Parlamentarische Staatssekretär des Bundesfamilienministeriums Hermann Kues eine entsprechende Plakette an Oberbürgermeisterin Angelika Gramkow und RAA-Geschäftsführerin Jana Thölken überreichen.

„Wir müssen die Werte von Vielfalt, Toleranz und Demokratie als Grundfesten unserer Gesellschaft mit aller Kraft vor jeder Form von Extremismus schützen“, erklärt Kues das Anliegen
der von der Bundesregierung ins Leben gerufenen Initiative, in der bundesweit bereits  66 „Orte der Vielfalt“ ausgezeichnet wurden.

„Der politische Alltag der Bürgerinnen und Bürger vollzieht sich in den Kommunen. Hier  versuchen rechtsextreme Organisationen und Parteien, im öffentlichen Leben und besonders unter Jugendlichen Fuß zu fassen. Ihrem  menschenverachtenden und demokratiefeindlichen Treiben wollen und dürfen wir nicht  tatenlos zusehen“, begründet  Oberbürgermeisterin Gramkow die Bewerbung Schwerins in der Initiative.

Zugleich dankte sie den zahlreichen Vereinen, Verbänden und  Bürgern, die sich in der Landeshauptstadt aktiv für ein Klima der Toleranz einsetzen. Zu ihnen zählt  die regionale
Arbeitsstelle für Jugendhilfe, Schule und interkulturelle Arbeit Schwerin e.V., die 1992  als erste Mecklenburger Außenstelle der Berliner Regionalen Arbeitsstelle für
Ausländerfragen ihre Arbeit aufnahm. Seitdem arbeitet die RAA mit Schulen und Jugendeinrichtungen zusammen, auch in der Schulsozialarbeit, und steht als  Gesprächspartner zu Themen wie Rassismus, interkulturelle Erziehung, Demokratie, Rechtsextremismus und Gewaltprävention zur Verfügung. Seit 2007 ist die RAA Träger des Regionalzentrums Westmecklenburg für mehr Demokratie und Toleranz.

Mit CDU, SPD und den Linken setzen in Vorbereitung der Kommunalwahlen am 7. Juni 2009 gleich drei Parteien auf Vielfalt durch politische Teilhabe: Auf ihren Listen kandidieren bei
dieser Wahl erstmals fünf Bürgerinnen und Bürgern mit Migrationshintergrund für die Stadtvertretung.

Für die Integration von Zuwanderern und Ausländerangelegenheiten ist in der Stadt Schwerin mit Dimitri Avramenko ein hauptamtlicher Beauftragter angestellt. Gerade hat  die
Schweriner Stadtvertretung einstimmig die Stiftung eines „Annette-Köppinger-Preises für Integration und Menschlichkeit“ beschlossen. Dieser Preis erinnert an die erste
Integrationsbeauftragte in Schwerin, Annette Köppinger (1957 – 2007) und wird alle zwei Jahre im Rahmen der Interkulturellen Woche an engagierte Persönlichkeiten, Vereine und
Verbände verliehen.