Schluss mit Armutslöhnen – Mindestlohn jetzt einführen!

Nach Ansicht der arbeitsmarktpolitischen Sprecherin der Fraktion DIE LINKE, Regine Lück, ist die Entwicklung am Arbeitsmarkt in den vergangenen Monaten natürlich zu begrüßen. „Wir freuen uns für alle, die wieder von ihrer Hände Arbeit ihren Lebensunterhalt verdienen können“, erklärte sie anlässlich der Halbjahresbilanz zur Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt, die Ministerpräsident Harald Ringstorff mit dem Leiter der Regionaldirektion Nord der Bundesanstalt für Arbeit, Jürgen Goecke, heute in Schwerin vorgestellt hat.

„Die Euphorie über den Wirtschaftsaufschwung und den damit verbundenen Beschäftigungszuwachs kann und darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Erwerbslose, wie 1-Euro-Jobber und jene, die in Bedarfsgemeinschaften leben und gar nichts erhalten, aus der Arbeitslosenstatistik fallen“, sagte Frau Lück. Der Aufschwung komme vor allem bei den Langzeitarbeitslosen nicht an, die hohe Sockelarbeitslosigkeit stagniere seit Jahren.

„Darüber hinaus dürfen wir die Augen nicht davor verschließen, zu welchen skandalösen Bedingungen viele Menschen beschäftigt sind“, so Frau Lück. Es sei menschenunwürdig, dass allein in Mecklenburg-Vorpommern rund 20 000 in Vollzeitbeschäftigung stehen und dennoch auf zusätzliche staatliche Leistungen angewiesen sind. Es reiche eben nicht aus, das Etikett „sozialversicherungspflichtige Beschäftigung“ auf die Arbeitsstellen zu kleben. Gerade unter dem Aspekt von Lohndumping seien Zeitarbeitsfirmen und Call-Center kritisch zu hinterfragen.
„Im Interesse der Beschäftigten und ihrer Familien muss jetzt endlich ein Branchen übergreifender gesetzlicher Mindestlohn von mindestens 8 Euro die Stunde verankert werden“, betonte Frau Lück.