Die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende, Beate Schlupp, hat eine Lösung der seit Jahren bestehenden Kormoran-Problematik verlangt. Es wäre gut, wenn die entsprechende Kormoranlandesverordnung tatsächlich dahingehend überarbeitet würde, dass eine nachhaltige Reduzierung des Kormoranbestandes möglich wird.
„Nicht der Kormoran an sich ist das Problem, sondern die große Anzahl. Die deutliche Bestandsreduzierung ist sowohl im Interesse der Fischer als auch aus Gründen des Arten- und Gewässerschutzes zwingend erforderlich. Der Bestand an Kormoranen stieg von ca. 3.000 Brutpaaren im Jahre 1990 auf inzwischen über 13.000 Brutpaare. 55 % der in Deutschland ansässigen Brutpaare sind in Mecklenburg-Vorpommern zu finden.
Wir brauchen einen deutlicheren Einsatz auf der europäischen Ebene. Hier müssen die Voraussetzungen geschaffen werden, um eine Bejagung des Kormorans nach dem Jagdrecht zu ermöglichen. Wir brauchen den Europäischen Managementplan auch weil gerade von Ende Juli bis Oktober hohe Kormoranzahlen ermittelt wurden, die auf die Zuwanderung von Vögeln aus anderen Ländern des Ostseeraumes zurückzuführen sind. Eine nachhaltige Reduzierung des Kormoranbestandes und der Erhalt eines verträglichen Bestandsniveaus sind deshalb nicht im Alleingang zu realisieren. Klar ist zudem, dass wirkliche Effekte nur erreicht werden können, wenn bei uns im Land selbstverständlich auch die Schutzgebiete in den Geltungsbereich der Kormoranverordnung einbezogen werden. Dies fordern wir seit 2006.
Solange auf diesem Gebiet kein abgestimmtes europäisches Vorgehen erreicht ist, erwartet die CDU, dass regional in den Kormoranbestand eingegriffen wird. Dabei sind wir uns im Klaren, dass Vergrämung und Abschüsse zwar eine Entlastung bringen, das grundsätzliche Problem aber noch nicht lösen. Insgesamt brauchen wir ein systematisches Beseitigen von Rechtshindernissen, die ein koordiniertes Vorgehen verhindern“, unterstrich Beate Schlupp.
Jutta Hackert