Verwaltung muss bürgerfreundlicher werden
Die stellvertretende CDU-Fraktionsvorsitzende und Wahlkreisabgeordnete, Beate Schlupp, zeigte sich von der Untersagung des Musikfestivals „3000° Festival“ durch die Stadt Strasburg enttäuscht und forderte für die Zukunft eine bürgerfreundlichere Herangehensweise von Verwaltung und Bürgermeister.
„Natürlich kann ich in der letzten Konsequenz die Gedankengänge des Bürgermeisters, die zur Untersagung des Festivals führten, nicht beurteilen. Allerdings zeigt die Ordnungsbehördliche Verfügung der Stadt, aber auch Schreiben des Bürgermeisters an die betroffenen Grundstückseigentümer, dass das Festival durch den Bürgermeister von vornherein nicht gewollt war. Ich bedauere dies sehr. Wir sollten uns gerade hier im Landkreis Uecker-Randow freuen, wenn jungen Menschen etwas geboten wird, wenn junge Menschen zu uns kommen und hier drei Tage und in ausreichender Entfernung zur Wohnbebauung feiern wollen.
Ich kann die Enttäuschung der Jugendlichen und auch ihre Wut über die Untersagung sehr gut verstehen. Wir wissen aus dem Kreistag, aber auch von Jugendlichen, die sich in ihren Gemeinden engagieren, dass bei vielen der Eindruck da ist, hier in der Region wird zu wenig für Jugendliche getan. Gerade deshalb wäre es gut gewesen, wenn die Verwaltung diejenigen, die bereit sind etwas für junge Menschen zu bieten, zu unterstützen. Wenn stattdessen erst mit der Untersagungsverfügung eine Liste von 19 noch einzureichenden Anträgen präsentiert wird, stimmt etwas nicht. Nicht nachvollziehbar ist auch, dass der Bürgermeister den Grundstückseigentümern offenbar gezielt Angst machte und so die Flächenbereitstellung kippte.
Schließlich finde ich es für die Außenwahrnehmung fatal, wenn bei einer Veranstaltung, die 3 km von Strasburg entfernt an einem See und zudem getrennt von der A 20 stattfindet, ‚Gefahren für das Leben, die Gesundheit oder das Eigentum der Bürgerinnen und Bürger der Stadt Strasburg’ drohen. Eine solche Aussage halte ich, gelinde gesagt, für völlig übertrieben. Ich wünsche mir, dass die Verwaltungen im Landkreis gegenüber Bürgern und Unternehmen offen und hilfsbereit agieren. Es gilt nicht nur zu schauen, wie ich mir als Verwaltung Arbeit und Verantwortung vom Hals halte, wie etwas untersagt oder verboten werden kann, sondern wie sich Aktivitäten und Initiativen ermöglichen lassen. Der Bürgermeister von Strasburg hat mit seiner Untersagung dem Image der Region keinen Dienst erwiesen. Ich bedauere dies sehr“, so Beate Schlupp.
Jutta Hackert