Sarayaku – Ein Dorf im Widerstand gegen die Ölförderung

Diavortrag mit der Fotografin Katharina Mouratidi

Am 21. September um 19:30 Uhr  wird die renommierte Fotografin Katharina Mouratidi im Peter-Weiss-Haus in Rostock in einem Diavortrag über ihre Arbeit und den Begegnungen mit den Indigenen vor Ort berichten.

Don Sabino, 83 Jahre alt, ist Heiler und eine spirituelle Autorität in Sarayaku. (Foto: K. Mouratidi)Eine Dokumentation über den Kampf der Kichwa-Indigenen Ecuadors gegen die Zerstörung ihres Lebensraumes durch internationale erdölfördernde Konzerne. Das Dorf Sarayaku liegt in einer der wenigen noch unberührten Regionen des Amazonasbeckens. Auf diesem Gebiet gibt es große Erdölvorkommen und obgleich das Land den Kichwa-Indigenen offiziell gehört, die unterirdischen Rohstoffe beansprucht der ecuadorianische Staat. Wegen der schwerwiegenden Auswirkungen der Ölbohrungen auf Umwelt und Gesellschaft haben die Bewohner Sarayakus beschlossen, jedwede Erschließung der Ölvorkommen auf ihrem Territorium strikt abzulehnen. Trotz Bestechungs- und Einschüchterungsversuchen seitens des ecuadorianischen Militärs und der Energiekonzerne halten sie an ihrer Entscheidung und dem von ihnen entwickelten Plan de Vida, dem Plan des Lebens fest. Er regelt die nachhaltige Entwicklung der Gemeinde in den nächsten 50 Jahren und beinhaltet Programme zum Erhalt des Regenwaldes, zur Wiederansiedlung bedrohter Wildtiere, einen Plan zur Gesundheitsversorgung aller Dorfbewohner und ein Bildungsprogramm mit Kindergärten, Schulen, einem Gymnasium und der ersten Universität mitten im Dschungel. Beispielhaft in ihren Anstrengungen für Selbstbestimmung sowie die Bewahrung ihres Lebensraumes und ihrer Traditionen, sind die Sarayaku mittlerweile gefragte Redner und Lehrer in ganz Lateinamerika.

Katharina Mouratidi wurde 1971 geboren. Von 1993 bis 1999 Studium der Bildenden Kunst an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee mit Schwerpunkt Fotografie. Anschließend, bis 2001, war Mouratidi Meisterschülerin und absolvierte das Aufbaustudium Visuelle Kommunikation, ebenfalls an der Kunsthochschule Berlin-Weißensee. Mouratidis Projekte konzentrieren sich auf soziale und politische Themen und Bewegungen. Ihre Fotografien und Texte wurden mehrfach preisgekrönt und europaweit publiziert, unter anderem in: Cicero, Magazin der Frankfurter Rundschau, European Photography (Deutschland), Marie Claire und Colors Magazine (Italien), Ojo de Pez (Spanien), British Marie Claire (Großbritannien). Sie sind in zahlreichen Sammlungen vertreten und waren bereits in vielen Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit zu sehen, darunter: Fotofest Houston (USA), George Eastman House (USA), Lianzhou Photography Festival (China), Melkweg Galerie (Niederlande), Thessaloniki Museum of Photography (Griechenland), Primavera Fotografica (Spanien), Photokina Köln. Katharina Mouratidi ist Gründungsmitglied der „Gesellschaft für Humanistische Fotografie“. Sie lebt und arbeitet als freie Fotografin in Berlin.

Im Peter-Weiss-Haus ist die Ausstellung „Sarayaku – Ein Dorf im Widerstand gegen die Ölförderung“ von Katharina Mouratidi vom 17. September bis 6. Oktober täglich zu besichtigen.
Soziale Bildung e.V. bietet vom 22. September bis 6. Oktober Ausstellungsbegleitungen für Schulklassen an (Infos: 0381-1273363 o. bildung@soziale-bildung.org).