Sammlungszuwachs für die Naturhistorischen Landessammlungen

Ein Geschenk der besonderen Art erhielt das MÜRITZEUM kürzlich für seine Naturhistorischen Landessammlungen.

Die Mitarbeiter konnten eine wertvolle historische Eiersammlung aus dem Nachlass des Neustrelitzer Forstmeisters Max Frese (1878 – 1964) in Empfang nehmen. Der Enkel des Sammlers, Dr. Eckart Frese aus Hamburg, hatte sich entschlossen, die wertvollen Sammlungsstücke einer öffentlichen Einrichtung zu übergeben und so weiterführenden Forschungen zugänglich zu machen.
EiersammlungIn einer Zeit, als das Sammeln von Vogeleiern noch nicht gesetzlich verboten war, hatte Max Frese begonnen, sich mit der Ornithologie zu beschäftigen. Er wuchs in Groß Roge auf und von hier stammen die ersten Funde in seiner Sammlung. Auch als er bereits Großherzoglicher Forsttaxator und Leiter der Forsteinrichtung in Mecklenburg- Strelitz war, vergrößerte sich die Eiersammlung noch um das eine oder andere Stück. Max Frese sammelte in der Zeit von 1894 bis etwa 1926. Akribisch vermerkte er Funddatum und -ort in einem Katalog. Alle Kästchen wurden sorgfältig beschriftet. Doch wie in allen anderen Sammlungen auch, die nicht sofort nach dem Tod des Sammlers einem Museum oder einer Sammlung übergeben wurden, waren auch hier inzwischen einige bedauerliche Verlusten eingetreten.
Die dem MÜRITZEUM übergebene Sammlung enthält 722 Eier von 140 Vogelarten, darunter auch von solchen Arten, die zu den seltenen Brutvögeln in Mecklenburg zählen, wie Schreiadler, Wespenbussard, Ziegenmelker, Blauracke, Ortolan, Wachtel, Triel oder Schwarzstorch. Die Eiersammlung von Max Frese stellt eine wertvolle Bereicherung für die wissenschaftlichen Landessammlungen im Müritzeum dar.
Seit der Gründung des von Maltzan`schen Naturhistorischen Museums für Mecklenburg im Jahr 1866 wurden in Waren (Müritz) tausende Sammlungsstücke aus allen Bereichen der Natur zusammengetragen. Mehr als 280 000 Belegstücke und –serien sind es inzwischen. Die besonders wertvolle Vogelsammlung umfasst rund 3200 Standpräparate und Bälge, ca. 10 000 Vogeleier in rund 4000 Belegen.
Außerdem gehören zu dieser Sammlung ca. 670 Rupfungen und mehr als 220 Vogelskelette. Alle Sammlungsstücke dokumentieren das Vorkommen der verschiedenen Vogelarten in Mecklenburg und Vorpommern.
Durch die Mithilfe aufmerksamer naturinteressierter Bürger erhält das Museum auch heute noch regelmäßig tot aufgefundene Vögel für die wissenschaftliche Sammlung. Vom Präparator fachkundig konserviert stehen sie als Präparat, Skelett oder Rupfung für weiterführende Forschungen zur Verfügung. Im Rahmen von Ausstellungen und Veranstaltungen eingesetzt, unterstützen sie den Bildungsauftrag unseres Natur – Erlebnis – Zentrums an der Müritz.

R. Seemann