Rundes Jubiläum für Mecklenburger Sportverein

Die TSG Wismar wurde 50 Jahre

„Sportfreunde, wie die Zeit vergeht …“, könnte das Motto der verschiedenen Veranstaltungen aus Anlass des besonderen Jubiläums der TSG Wismar lauten.

50 Jahre wurde der erfolgreiche Sportverein mit seinen verschiedenen Angeboten Anfang Februar. Seit 1961 sorgten und sorgen dort Fußballspieler, Leichtathleten, Handballerinnen bzw. Handballer, Turnerinnen, Akrobatinnen bzw. Akrobaten, Radsportler, Keglerinnen bzw. Kegler, Tischtennisinteressenten, Spielmannsleute oder Kanuten für große sportliche Momente.

Doch wie sieht der TSG-Manager Klaus-Dieter Soldat die alt-ehrwürdige TSG anno 2011?

„TSG nahm auch nach 1990 eine erfolgreiche Entwicklung …“

Frage: Erst einmal noch herzlichen Glückwunsch zum 50. Geburtstag der TSG. Was überwiegt – eine positive Grundstimmung oder Nachdenklichkeit gegenüber den künftigen Herausforderungen?

Klaus-Dieter Soldat: Zunächst sind wir stolz, dass die TSG Wismar – mit ihren vielfältigen Angeboten für alle Altersgruppen – trotz einiger „Klippen“ auch nach 1990 eine solide, erfolgreiche Entwicklung nahm. Daran haben viele Sportfreundinnen und Sportfreunde ihren Anteil. Sicher kann man die Mitgliederzahlen vor 1990 und nach 1990 nur bedingt vergleichen.

Es entstanden zahlreiche weitere, neue Sportvereine auch in Wismar. So gibt es inzwischen eine breite Palette an weiteren sportlichen und kulturellen Möglichkeiten. Vieles wird individueller gestaltet … Während der Verein zu DDR-Zeiten über 3.000 Mitglieder zählte, haben wir uns inzwischen bei 650 Mitglieder, mit Schwankungen, eingepegelt.

Nachdem Fußball vor über elf Jahren ausgegliedert worden ist, sind die Abteilungen Handball (270 Mitglieder), Turnen (140 Mitglieder) und Kanu (80 Mitglieder) die größten Sparten. Allerdings sind die Aufgabenstellungen gegenwärtig und zukünftig wirklich sehr unterschiedlich zu meistern. Eine Generallinie ist nicht umsetzbar, gerade weil die Großkreisbildung auch wieder Auswirkungen in den einzelnen Sparten nach sich ziehen wird.

Frage: Die TSG Wismar gehört zu den erfolgreichsten Sportvereinen in ganz M-V. Die Handballerinnen um Franca Kühne sind Sympathieträgerinnen, die Akrobatinnen und Akrobaten von Trainer Holger Röpke sind herausragend, die Turnerinnen von Birte Svoboda bieten beeindruckende Leistungen und nicht zu vergessen: Auch der Spielmannszug wird gern gebucht.
Für Sie persönlich: Was waren die sportlichen TSG-Höhepunkte der letzten Jahre?

Klaus-Dieter Soldat: Ich bin mit allen Sportarten im Verein sehr eng verbunden, werde aber eigentlich meistens „nur“ mit dem Handball identifiziert. Aber unsere Abteilungsleiter wissen, dass unser Präsidium, Beirat und ich als Geschäftsführer die verschiedenen Interessen vertreten. Viele sportliche Erfolge verbergen sich hinter der sehr engagierten Arbeit der verantwortlichen Übungsleiter und Eltern.

Stellvertretend seien die deutschen Meistertitel der Akrobaten Albert Befus und Hannes Schenk erwähnt. Die weibliche A-Jugend belegte 2008 den dritten Platz bei der deutschen Meisterschaft oder die weibliche D-Jugend wurde ungeschlagen 2010 ostdeutscher Meister. Günther Hoffmann ist Vize-Weltmeister und Europameister im Radsportzeitfahren seiner Altersklassen geworden. Unzählige Landesmeister sowie nationale und internationale Platzierengen ließen sich dazu aufzählen.

Frage: Große und sehr erfolgreiche Sportler-Persönlichkeiten brachte die TSG immer wieder hervor, auch wenn diese den letzten sportiven Feinschliff zumeist in Rostock erhielten, so die 400 Meter-Olympiasiegerin von 1980 Marita Koch, der Olympia-Dritte 1992 und Torjäger bei Hansa Rostock, beim FC Magdeburg sowie in der DDR-Auswahl Joachim Streich oder die Handball-Weltmeisterinnen 2003 Heike Axmann und Andrea Bölk.
Wie ist aber die Trainer- und Übungsleiter-Situation jetzt, 2011, in der TSG ? Gibt es noch genügend TSG-Talente in den angebotenen Sportarten?

Klaus-Dieter Soldat: Ja, die gibt es. Albert Befus und Hannes Schenk (Akrobatik) gehören genauso dazu, wie Jessica Oldenburg, die in der deutschen Juniorenauswahl stand und zwischenzeitlich beim deutschen Handball-Spitzenklub Buxtehuder SV unter Vertrag steht. Wir konnten die Anzahl der lizenzierten Übungsleiter wieder über 55 ausbauen.

Hinzu kommen viele Eltern und Sportfreunde, ohne die die Transporte, Geräteaufbau, Teambetreuung oder Ordnung und Sicherheit nicht abgesichert wäre. Ganz wichtig ist außerdem die ausreichende Anzahl an Kampf- und Schiedsrichtern. All das muss ein Verein, so wie wir strukturiert sind, auch stemmen.

Frage: Was sind kommende Highlights im sportlichen TSG-Veranstaltungskalender 2011 (4 Beispiele nennen)?

Klaus-Dieter Soldat: Da gibt es einige. Die Festveranstaltung am 26. Februar 2011 mit dem Qualifikationsspiel zwischen der TSG Wismar und dem TSV Travemünde in der zweiten Bundesliga ist da zu nennen.

Des Weiteren stehen an: am 18. Juni 2011 der 17 Ostseepokal unserer Abteilung Turnen in der Sporthalle Wismar, am 18/19. Juni 2011 die beliebte Veranstaltung „Rund um Poel-Tour“ im Kanuwandern, am 25/26. Juni 2011 der 12. „Wismar- Cup“, die  ostdeutsche Meisterschaft der weiblichen Jugend D im Hallenhandball, sowie am 17. September 2011 der nationale Traditions-Wettkampf der Akrobaten in der Brecht-Sporthalle Wismar. Am 08.10.2011 wird dann wiederum der vereinsoffene Gesundheitslauf im Bürgerpark, gemeinsam mit dem Hanse-Klinikum und dem StadtSportBund Wismar, angeboten.

Frage: „Ein Wort“ zu den Handballerinnen der TSG Wismar. Noch zwei Monate bis zum Saison-Finale … Wie lautet ein erstes Zwischen-Resümee?

Klaus-Dieter Soldat: Wir stehen mit Platz sechs im Soll, haben allerdings auf Grund der „Punkte-Dichte“ in der Tabelle erheblichen Druck. Das ist nichts Neues, und wir sind nach wie vor optimistisch, für das schwere Rest-Programm. Wir betreiben ja den Sport nach wie vor nicht als Profis, insofern müssen einige Abstriche hingenommen werden. Leider haben wir eine Verletztenliste, unter anderem Daniela Ernst, Eva-Maria Kollecker und Evelyn Schulz, die nicht leicht zu kompensieren ist.

Dann weiterhin maximale Erfolge in den verschiedensten sportlichen Bereichen!

Die Fragen stellte: Marko Michels