Runder Tisch gegen sexuellen Missbrauch

Schwesig zieht positive Bilanz

Die Vorsitzende der Jugend- und Familienministerkonferenz (JFMK), Sozialministerin Manuela Schwesig, wertet die bisherige Arbeit des Runden Tisches zur Aufarbeitung der Fälle von sexuellem Missbrauch positiv. „Die Arbeit des Runden Tisches hat dazu beigetragen, dass das Thema Missbrauch enttabuisiert wurde und als ein ernsthaftes Problem in der Gesellschaft anerkannt wird“, sagte Schwesig in Berlin. „Für die Betroffenen ist es ganz wichtig, dass die Zeit der Sprachlosigkeit vorbei ist und sie selbst zu Wort kommen können.“ Schwesig wertete es als Erfolg, dass der Runde Tisch auch die Betroffenen aus Einrichtungen und Heimen der ehemaligen DDR mit berücksichtige.

Als überaus erfolgreich bewertete Schwesig die Arbeit der Unabhängigen Beauftragten zur Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs, Christine Bergmann. Die Hotline der Beauftragten sei inzwischen mehr als 8.000 mal angerufen worden. Die JFMK-Vorsitzende plädierte dafür, die Beauftragte dauerhaft einzusetzen. „Diese Arbeit muss fortgeführt werden.“

Gleichzeitig mahnt Schwesig an, dass der Dialog mit den Betroffenen fortgesetzt werden müsse. Es sei nicht nachvollziehbar, weshalb die Betroffenen nicht an allen Sitzungen des Runden Tisches teilnehmen könnten.

Der Zwischenbericht sei informativ, ein konkreter Maßnahmenplan fehle aber. Deshalb sollten jetzt konkrete Verbesserungen eingeleitet werden: z. B. die Ausweitung der Verjährungsfristen, einheitliche Leitlinien zum Umgang mit sexueller Gewalt und die Verbesserung therapeutischer Angebote. „Vor allem die präventiven Maßnahmen im Kinderschutz müssen gestärkt werden. Das Bundeskinderschutzgesetz muss zügig auf den Weg gebracht werden“, forderte Schwesig.

Quelle: Ministerium für Soziales und Gesundheit