Rückgang von Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose

Verband Deutscher Privatschulen: Drama für Betroffene und Betriebe des Landes

Nach der Veröffentlichung der Arbeitsmarktzahlen für September warnt der Verband Deutscher Privatschulen (VDP) vor dem anhaltenden Rückgang von Qualifizierungsmaßnahmen für Arbeitslose in Mecklenburg-Vorpommern. „Wir verzeichnen einen dramatischen Rückgang von Maßnahmen zur Förderung der beruflichen Weiterbildung, zur Aktivierung und beruflichen Eingliederung sowie von Arbeitsgelegenheiten (1Euro-Jobs), der mit der sinkenden Arbeitslosigkeit in keinem Verhältnis steht“, kritisiert Christian Schneider, Geschäftsführer des VDP Nord.

Laut aktueller Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur sind im ersten Halbjahr 2011 rund 6.525 Erwerbslose in längerfristige Qualifizierungsmaßnahmen eingetreten. Im gleichen Zeitraum des Vorjahres waren es 13.100 Menschen. „Die Neueintritte in FbW-Maßnahmen haben sich halbiert. Auch die Teilnahmedauer an Weiterbildungsmaßnahmen ist in den letzten vier Jahren um zwei Drittel zurückgegangen. Wenn Erwerbslose nicht mehr qualifiziert werden, stehen sie dem Arbeitsmarkt auch in Zukunft nicht zur Verfügung. Das ist ein Drama für die Betroffenen wie auch für die Betriebe des Landes“, so Schneider.

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sind Neueintritte in Maßnahmen zur Aktivierung und Eingliederung auf den Arbeitsmarkt um 20 Prozent, die Zahl der Ein-Euro-Jobs um 43 Prozent gesunken. Schneider: „Hier läuft etwas falsch. Auch bei sinkender Arbeitslosigkeit dürfen wir die Menschen, die Arbeit suchen, nicht alleine lassen. Viele Unternehmen suchen Beschäftigte. Wir fordern die neue Landesregierung auf, schnell zu reagieren und eigene arbeitsmarktpolitische Akzente zu setzen. Es reicht nicht aus, sich über eine sinkende Arbeitslosigkeit zu freuen, die ihren Ursprung darin hat, dass immer mehr Menschen aus dem Erwerbsleben ausscheiden und immer mehr junge Menschen das Land ganz verlassen.“

Laut Angaben des Verbandes Deutscher Privatschulen sind Einsparvorgaben der Arbeitsverwaltungen nach vorangegangenen Etatkürzungen der Bundesagentur für Arbeit Hintergrund der Kürzungen. Bis 2014 werde das Budget der BA von 11 Mrd. Euro in 2010 bis auf 8 Mrd. Euro sinken. Während das Verwaltungsbudget bei sinkender Arbeitslosigkeit nahezu konstant bliebe (4,4 Mrd. Euro in 2010, 4.2 Mrd. Euro in 2014), würden die Ausgaben für Leistungen zur Eingliederung in Arbeit von 6,0 auf 3,5 Mrd. Euro sinken.

VDP Nord