Ringstorff: Wir wollen führende Rolle in der Prävention einnehmen

„Bereits zum vierten Mal richtet Mecklenburg-Vorpommern die nationale Branchenkonferenz Gesundheitswirtschaft aus. Da darf man getrost von Kontinuität sprechen und das erfüllt uns auch ein wenig mit Stolz“, sagte Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff auf einer Pressekonferenz in Berlin in Vorbereitung der 4. Nationalen Branchenkonferenz, die am 8. und 9. Juli unter dem Titel „Genuss Gesundheit: Ernährung und Bewegung“ in Rostock stattfindet.

Eingeladen sind ca. 600 Gäste, Partnerland ist in diesem Jahr Schweden.

Das Thema Gesundheit und Ernährung sei ein wichtiges Thema, angesichts der Tatsache, dass 40 Prozent der Deutschen keinen Sport treiben und mehr als 50 Prozent übergewichtig sind. Erkrankungen auf Grund mangelnder Bewegung und falscher Ernährung nehmen zu. Prävention erhält auch in diesem Bereich eine immer größere Bedeutung. Der Regierungschef wies darauf hin, dass Sozialminister Erwin Sellering auf der Konferenz einen Landespräventionsplan vorstellen wird. Die Landesregierung unterstütze darüber hinaus ausdrücklich die Erarbeitung eines Präventionsgesetzes des Bundes.

In Mecklenburg-Vorpommern gäbe es nicht nur die besten Möglichkeiten für Bewegung, sondern auch eine vorzügliche Ernährungswirtschaft, die bereits zum festen Bestandteil der Gesundheitswirtschaft geworden ist.

In diesem Zusammenhang verwies der Ministerpräsident u.a. auf die BioBrotbox, die zum Schulstart 2007 an alle Erstklässler im Land verteilt wurde. 21 Unternehmen und Verbände unterstützten diese Aktion, die auch 2008 fortgeführt wird.

„Wir nutzen die guten natürlichen und wissenschaftlichen Voraussetzungen, um eine führende Rolle gerade auf dem Gebiet der Prävention zu übernehmen. Das ist in doppelter Hinsicht von Bedeutung: Einerseits wollen wir den Gesundheitszustand der Bevölkerung in Mecklenburg-Vorpommern nachhaltig verbessern, gleichzeitig geben wir Impulse für die Entwicklung auf diesem Gebiet in ganz Deutschland.“ So sei Mecklenburg-Vorpommern Gründungsmitglied des Netzwerkes der deutschen Gesundheitsregionen e.V., das im Februar des Jahres gebildet wurde. Ziel ist es, die projektorientierte Kooperation zwischen den Regionen und auch den Export von Gesundheitsleistungen zu stärken.

„Und auf noch etwas von bundesweiter Bedeutung möchte ich aufmerksam machen: Um der Gefahr des drohenden Ärztemangels zu begegnen, ist in Mecklenburg-Vorpommern das Modellprojekt AGNES entwickelt worden, das insbesondere die ambulante Betreuung von Patienten im ländlichen Raum verbessern helfen soll. Dieses Modell wurde zunächst gern belächelt und war bei der bundesweiten Ärzteschaft zunächst recht umstritten, da es teilweise von der Kassenärztlichen Vereinigung finanziell mitgetragen werden muss. Aufgrund seines Erfolges ist es aber kürzlich vom Bundestag als Modellprojekt für ganz Deutschland beschlossen worden und wird nun im SGB verankert“ betonte Ringstorff.

Gesundheit erhalte einen immer größeren Stellenwert, auch in wirtschaftlicher Hinsicht. „An diesem Trend bleiben wir in Mecklenburg-Vorpommern dran. Wir wollen den strategischen Wachstumskern Gesundheitswirtschaft weiter stärken. Wir organisieren und unterstützen Netzwerke und binden dabei Hochschulen und Universitäten mit ein. Und wir verfolgen weiterhin unser ehrgeiziges Ziel, Gesundheitsland Nummer 1 in Deutschland zu werden.“

Schon heute arbeitet jeder siebte Beschäftigte in Mecklenburg-Vorpommern in der Gesundheitswirtschaft. Bundesweit sind es 4,6 Millionen Menschen, was einem Anteil von ca. 10,4 Prozent an der Gesamtbeschäftigung entspricht. Mit einem Wertschöpfungswachstum von 2,2 Prozent gehört die Gesundheitswirtschaft zu den wichtigsten Branchen in Deutschland. Dies geht aus der Studie der Unternehmensberatung McKinsey „Deutschland 2020 – Zukunftsperspektiven für die deutsche Wirtschaft“ hervor.