Ringstorff reist mit Unternehmern nach Italien und Österreich

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff wird vom 27. bis 30. Mai 2008 nach Italien und Österreich reisen. In Begleitung einer Wirtschaftsdelegation wird der Schweriner Regierungschef die Reise nutzen, um sowohl in Italien als auch in Österreich die zunehmende Bedeutung Mecklenburg-Vorpommerns als Logistikstandort und mit seinen Häfen als Schnittstelle bzw. Tor nach Skandinavien und Nordwestrussland zu untermauern.

Dr. Harald Ringstorff: „Vor dem Hintergrund der Transeuropäischen Netze und der für 2010 geplanten Revision dieser Netze muss das Land Mecklenburg-Vorpommern strategisch seine Position als Logistik-Standort im Nord-Süd-Verkehr und auch im Ost-West-Verkehr schärfen und stärken. Die ostdeutschen Verkehrs- und Raumordnungsminister haben sich für eine Verlängerung der nord-südgehenden Transeuropäischen Netze bis Rostock bzw. Sassnitz-Mukran eingesetzt, um auf diese Weise Korridore zu gestalten, die von Süditalien bzw. Südosteuropa bis an die Ostseeküste Mecklenburg-Vorpommerns reichen. In Italien und Österreich möchte ich für die Vorteile des Logistik-Standortes Mecklenburg-Vorpommern und für unsere Häfen werben. Sowohl aus Kosten- als auch aus Umweltgründen wird der Druck für die Verlagerung von Güterverkehren von der Straße auf die Schiene auf langen Strecken weiter zunehmen. Dafür bieten sich Nord-Süd-Verbindungen an.“

Der Ministerpräsident und die Unternehmerdelegation werden vor allem Logistikunternehmen in Oberitalien und Österreich besuchen, zu denen bereits Kundenbeziehungen der Häfen bestehen bzw. aufgebaut werden sollen. Stationen der Reise sind Mailand, Verona und Wien. In Mailand ist ein Gespräch mit dem Präsidenten der Region Lombardei geplant. In Wien wird der Ministerpräsident mit Bundeskanzler Dr. Alfred Gusenbauer zusammentreffen.

Die wirtschaftlichen Beziehungen Mecklenburg-Vorpommerns zu Italien bewegen sich auf einem mittleren, aber stetig steigenden Niveau. 2007 importierte das Land Güter im Wert von 95,7 Mio. Euro aus Italien. Das entspricht 2,6 Prozent der Gesamteinfuhren. Exportiert wurde aus Mecklenburg-Vorpommern nach Italien in der Größenordnung von 190,4 Mio. Euro. Das entspricht 2007 ca. 4,1 Prozent der Gesamtausfuhren. Hauptausfuhrgüter waren Käse, Fleisch, Maschinen, Kunststoffe, Fahrgestelle, Karosserie- und Motorenteile. Aus Italien wurden vor allem Obst- und Gemüsesäfte, Kunststoffe und Waren aus Kunststoffen sowie Frischobst importiert.

Bereits seit 1996 besteht zwischen dem Seehafen Rostock und dem italienischen Güterverkehrszentrum „Interporto Quadrante Europa“ in Verona eine Shuttle-Zugverbindung. Für den Nord-Süd-Korridor spielt das Zentrum als Knotenpunkt europäischer Verkehre eine wesentliche Rolle und verzeichnet eine stetig wachsende Kapazitätsauslastung.

Die Zusammenarbeit zwischen Mecklenburg-Vorpommern und Österreich konzentriert sich auf die Bereiche Wirtschaft, Hochschulen, Kultur und  Schulprojekte und Gesundheitswesen.

Auch der Handelsaustausch mit Österreich verzeichnet eine steigende Tendenz. 2007 importierte unser Land aus Österreich Güter im Wert von 199,6 Mio. Euro. Das entspricht 4,3 Prozent der Einfuhren. Exportiert wurden Güter im Wert von 167,8 Mio. Euro. Das entspricht 4,5 Prozent der Gesamtausfuhr. Exportiert wurden vor allem Holz und Holzprodukte sowie Hebezeuge, importiert u.a. Eisen-, Blech- und Metallwaren, chemische Vorerzeugnisse sowie Waren aus Kunststoff.

Zahlreiche österreichische Investoren engagieren sich in Mecklenburg-Vorpommern, vor allem in den Bereichen  Holzindustrie, Rohrbau, Kranproduktion, Maschinen- und Anlagenbau für Kunststofftechnik und in der Eisenproduktion.

Der Seehafen Rostock dient mit seinem KV-Terminal (Kombinierter Verkehr) und den zahlreichen Fähr- und RoRo-Verbindungen als Gateway für die Skandinavienverkehre.