Ringstorff: Kultur fördert Identität und gesellschaftliche Integration

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff eröffnet am Freitag, 22. Juni 2007, 16 Uhr, die 15. Landeskulturtage in der Aula des Gymnasiums Neukloster.

Die Landeskulturtage, deren Schirmherr der Ministerpräsident ist, werden in diesem Jahr gemeinsam vom Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V., dem Landkreis Nordwestmecklenburg sowie der Stadt Neukloster veranstaltet.

„Die Kultur in Mecklenburg-Vorpommern ist ein großer bunter Garten, wovon die Kulturtage einen farbenfrohen Strauß gepflückt haben. Denn Kultur findet man bei uns im Land überall und von hoher Qualität. Sie reicht von mittelalterlichen Backsteinkirchen bis zu liebevoll restaurierten Häusern, von der Kunstscheune bis zum neuen Ozeaneum, von der Künstlerkolonie bis zum Töpferhof, vom Rock- bis zum Kirchenkonzert. Die Kulturpalette ist mal klassisch, mal jazzig, mal stehen Tanz, Theater oder Film auf dem Programm“, führte der Ministerpräsident in seiner Rede aus.

In den vergangenen Jahren habe das Interesse an Kunst und Kultur breitere Teile der Bevölkerung erfasst als je zuvor. Ringstorff: „Kultur gehört zur Lebensqualität. Sie gewinnt auch Bedeutung für die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stadt oder Region und die Entwicklung des Selbstbewusstseins.“ Der Regierungschef verwies beispielhaft auf die „Reuterstadt Stavenhagen“, die „Barlachstadt Güstrow“ und die Weltkulturerbe-Städte Wismar und Stralsund.

Dieser Reichtum an Kultur mache stolz auf die eigene Heimat. Der Ministerpräsident: „Kultur schafft und fördert Identität und gesellschaftliche Integration. Sie weitet den Blick und regt den Austausch innerhalb eines Kulturkreises, aber auch zwischen den Kulturen an.“ Kultur gewinne zudem als Wirtschaftsfaktor mehr und mehr Gewicht. Der Kulturreichtum einer Region entscheide immer häufiger über die Wahl des Urlaubsortes.

Vieles auf den Gebieten Kunst und Kultur sei nur mit privater Initiative, einer Menge Idealismus, Begeisterung und Engagement möglich. Der Regierungschef wies auf die unzähligen Dorfhäuser und Gemeindezentren hin, die Trachten- und Volktanzgruppen, die mit großem Aufwand das bäuerliche Erbe der Vorfahren bewahrten. Kindertanzgruppen, Jugendbands und über 200 Chöre seien nur Beispiele und ein kleiner Ausschnitt des großen Kulturangebots, das Bürgerinnen und Bürger ehrenamtlich veranstalteten.

Der Ministerpräsident: „In Zukunft wird es mehr denn je darauf ankommen, dass Staat und Bürgergesellschaft die Verantwortung für die Kultur gemeinsam tragen. Kultur geht uns alle an und ist eine Gemeinschaftsaufgabe. Dies gilt nicht erst, seit die öffentlichen Gelder knapp sind.“ Deshalb habe das Land schon vor Jahren einen Dialog über Fragen der Kulturpolitik angestoßen und viele Akteure an einem Tisch zusammengeführt, um gemeinsam richtungsweisende Denkanstöße zu geben.