Ringstorff: Keine Verklärung der DDR-Geschichte zulassen

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff warnt anlässlich des Mauerbaus am 13. August 1961 vor einer Verklärung der DDR-Geschichte.

Ein kritischer und unverfälschter Umgang mit 40 Jahren DDR müsse eine dauerhafte Aufgabe sein. Die Toten an der Mauer dürften nicht vergessen werden.

„Mit dem Mauerbau vor 47 Jahren hat die DDR das System der Unfreiheit zementiert. Demokratische Rechte wie zum Beispiel die Reise- und Meinungsfreiheit wurden den rund 16 Millionen DDR-Bürgern für Jahrzehnte verwehrt, ein nahezu flächendeckendes Überwachungssystem wurde aufgebaut.

Junge Leute wissen sehr wenig über die DDR. Das trifft für Ost und West fast gleichermaßen zu. Ich halte es für wichtig, dass die Geschichte der DDR ehrlich und kritisch aufgearbeitet und dabei „Schwarz-Weiß-Malerei“ vermieden wird. Neben den Elternhäusern trägt hierbei die Schule eine besondere Verantwortung. Die Lehrpläne müssen überarbeitet werden. Die Vermittlung deutscher Geschichte insgesamt muss einen höheren Stellenwert erfahren“, so der Ministerpräsident im Hinblick auf den Jahrestag des Mauerbaus.

Wichtig sei aber auch eine stärkere Vermittlung von Werten, das Erlernen von Demokratie und Mitbestimmung. „Das gelingt nicht über eine bloße Vermittlung von Fakten, sondern nur über die Einbeziehung von jungen Leuten in Entscheidungsprozesse. Das fängt schon im Klassenverband oder im Sportverein an. Die heutige Jugend hat das Glück, in einem freiheitlich demokratischen System aufzuwachsen. Das stellt aber auch Anforderungen an die Mitwirkung jedes Einzelnen.“