Ringstorff: CORA – eine bundesweit anerkannte Koordinierungsstelle

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff wird am Mittwoch, 16. April 2008, 14.00 Uhr, anlässlich der Eröffnung der Festveranstaltung „10 Jahre CORA – Ein Erfolgsmodell für die Bundesrepublik“ eine Rede halten, Rostock. Das Landesmodellprojekt Contra gegen Gewalt gegen Frauen und deren Kinder in Mecklenburg-Vorpommern (CORA) war 1998 ins Leben gerufen worden.

Mit diesem Projekt sollten zunächst in der Region Rostock und in den Landkreisen Bad Doberan und Güstrow Kooperation und Vernetzung von staatlichen und nichtstaatlichen Institutionen bei der Bekämpfung häuslicher Gewalt erprobt werden. Aus diesem Modellprojekt ging die Landeskoordinierungsstelle CORA hervor, die u.a. den Aufbau eines Netzes von Interventionsstellen im Land unterstützte.

Das 10jährige Jubiläum von CORA sei ein guter Anlass, die Aufgabe und das Anliegen des Projekts öffentlich zu würdigen, betont der Ministerpräsident. Ringstorff: „Dank der engagierten Arbeit ist es in den vergangenen Jahren gelungen, das Thema ‚Häusliche Gewalt’ ins Blickfeld zu rücken und die Gesellschaft dafür zu sensibilisieren.

Durch die Arbeit von CORA, durch das mutige Engagement von Vereinen wie ‚Frauen helfen Frauen’ in Rostock und vieler anderer Frauen-Initiativen in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz Deutschland hat sich die Wahrnehmung häuslicher Gewalt verändert. Betroffene trauen sich häufiger, Hilfe in Anspruch zu nehmen, die Polizei greift häufiger zu dem Mittel, den Täter der Wohnung zu verweisen. Es ist eine Vielfalt von Präventions- und Unterstützungsangeboten geschaffen worden.“

Für die Landesregierung habe die Gleichberechtigung und Selbstbestimmung der Frau einen hohen Stellenwert. Der 2. Landesaktionsplan zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Kinder werde konsequent umgesetzt und fortgeschrieben.

Der Ministerpräsident verweist darauf, dass Mecklenburg-Vorpommern das erste Bundesland gewesen sei, das Interventionsstellen flächendeckend, also in jeder Polizeidirektion, eingerichtet habe. Als erstes und bisher einziges Bundesland praktiziere Mecklenburg-Vorpommern außerdem erfolgreich die automatisierte Datenweitergabe in Fällen häuslicher Gewalt durch die Polizei an die Interventionsstellen. Von unserem Land gingen wichtige Impulse für die Debatte um die qualitative Ausgestaltung der Interventionsstellen in ganz Deutschland aus.

Um die Hilfs- und Reaktionssysteme zum Wohle der Opfer künftig weiter zu entwickeln und noch besser zu verzahnen, regt der Ministerpräsident an, bestimmte Berufsgruppen noch stärker einzubinden. Dies beträfe u.a. die Gesundheitsberufe, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter, Lehrerinnen und Lehrer. Wichtig sei auch der Erfahrungsaustausch mit Kriminalpolizei, Staatsanwälten, Richtern und Rechtsanwälten.

Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff: „Es hat sich gezeigt, dass viel zu erreichen ist, wenn die Zusammenarbeit funktioniert und weiter verbessert wird. Dazu brauchen die verschiedenen Kooperationspartner eine zuverlässige und sachverständige Koordinierungsstelle. Diese Aufgabe erfüllt CORA bei uns in  Mecklenburg-Vorpommern seit zehn Jahren erfolgreich, anerkannt und bundesweit vorbildlich.“