Restaurierungen im Schweriner Schlossgarten gehen weiter

Nach umfangreichen Voruntersuchungen werden in den nächsten Tagen die Mauern des Greenhousegartens saniert. Der Greenhousegarten ist Teil des Schweriner Schlossgartens.

Die Mauern, die den Greenhousegarten zum Kindergarten und zur Lennéstraße hin abgrenzen, müssen wegen der schlechten Baugrundverhältnisse und der desolaten Gründung komplett abgetragen und neu gegründet werden. Das geborgene historische Material wird aufbereitet und beim Neuaufbau der Mauer wieder verwendet. Ziel ist die denkmalgerechte Wiederherstellung des historischen Bauwerks.

Mit dem Entwurf der Einfriedung war 1897 der Architekt Hermann Willebrand (1816-1899) beauftragt worden. Zur Ausführung kam eine filigrane Gartenmauer mit bewachsener Pergola, die den intimen Garten zur Lennéstraße hin abschirmt. Während der südliche Teil des Greenhousegartens mit dem Denkmal der Großherzogin Alexandrine öffentlich zugänglich ist, steht der nördliche Teil mit dem Greenhouse der Kita Schlossgeister zur Verfügung.

Auf Grundlage der denkmalpflegerischen Zielstellung wird auch der Greenhousegarten selbst restauriert. Entlang der beiden Mauern entstehen unter der dann vollständig bewachsenen Pergola neue Flanier- und Verweilmöglichkeiten. Außerdem werden vorhandene Wege saniert und verloren gegangene Wege wieder hergestellt, Drainagen eingebaut, das Gelände teilweise neu modelliert und dem historischen Bild entsprechend ergänzt. Die nach historischem Vorbild errichtete Brücke wird künftig eine weitere Wegeanbindung zum Greenhousegarten ermöglichen. Besonders erwähnenswert ist die Wiederherstellung des Platanenrondells als Verweilmöglichkeit mit historischen Steinbänken direkt am Querkanal. Das Denkmal der Großherzogin Alexandrine wird mit wassergebundenen Wegen erschlossen und durch eine Bepflanzung aufgewertet. Die Sichtachse zum ehemaligen Standort des Jugendtempels ist bereits wieder deutlich erkennbar.

Der Greenhousegarten wurde nach Plänen von Peter Joseph Lenné geschaffen und steht mit seinen geschwungenen Wegen und malerischen Gehölzgruppen im spannungsvollen Kontrast zum barocken, im 18. Jahrhundert symmetrisch angelegten Teil des Schlossgartens. Er widerspiegelt den sich wandelnden Geschmack im 19. Jahrhundert, der dem Landschaftsgarten den Vorzug gab. Im Rahmen der BUGA 2009 soll der gesamte Schweriner Schlossgarten erstmals in seiner gestalterischen Vielfalt als vollständig restauriertes Gartendenkmal für die Besucher erlebbar sein.