Rekord! 44 Medaillen für junge Sportler in Aalborg

Internationale Jugendsportspiele in Dänemark …


Vom 30. Juli bis zum 04. August weilte eine Auswahl von 27 jungen Sportlern in Wismars Partnerstadt Aalborg. Seit 1975 finden im Abstand von 4 Jahren die Jugendsportspiele in der Großstadt im Norden Dänemarks statt. Wismar nahm zum 6. Mal an den Spielen teil. Zusammen mit rund 1.500 Jugendlichen aus 18 Nationen (u.a. Island, Russland, China) kämpften die Wismarer Sportler im Alter von 13-15 Jahren in über insgesamt 16 Sportarten um die begehrten Medaillen.

Für alle Teilnehmer war es wie ein Hauch von Olympia. Die Eröffnungsfeier begann mit einem gemeinsamen Festumzug durch die Innenstadt von Aalborg. Fahnenträger, Gesangseinlagen und zahlreiche Passanten prägten dieses aufregende Erlebnis. Der Zug endete an der herrlich gelegenen Hafenpromenade, wo Aalborgs Bürgermeister, Thomas Kastrup-Larsen, alle Sportler herzlich willkommen hieß und das Feuer der 10. Jugendsportspiele entzündete.

Die Farben der Hansestadt Wismar wurden in den Sportarten Volleyball, Tischtennis, Judo und Leichtathletik sehr erfolgreich vertreten.

„Insgesamt wurden 44 Medaillen (davon 10 Goldmedaillen) erkämpft. So viele wie nie zuvor. Das ist Rekord!“, freute sich die Delegationsleitung um Susanne Möller (Stadtverwaltung, Abt. Sport) und Florian Mahnke (KreisSportBund NWM). Das Besondere an diesem großartigen Erfolg ist, dass die gesamte Sportauswahl zu den 44 Medaillen beigetragen hat.

„Das ist ein sehr starkes Ergebnis. Ich gratuliere jedem einzelnen Sportler zu dieser beeindruckenden Leistung!“, so ein begeisterter Wismarer Bürgermeister, Thomas Beyer.
Über die Hälfte der Medaillen gehen auf das Konto der Leichtathleten vom PSV Wismar. Aufgrund der hervorragenden Leistungen und der Vielzahl an Disziplinen in Einzelwettkämpfen oder verschiedenen Staffeln konnten 6x Gold, 8x Silber und 14x Bronze mit nach Hause gebracht werden.

Mit 4x Gold und 2x Silber war der 14-jährige Till Schomacker der erfolgreichste Wismarer Leichtathlet. Positiv überrascht waren die Trainer, Andreas Mücke und Thomas Meyer, auch von ihren beiden Youngstern Sarah Lück und Robin Pelzer sowie von Lea Globisch. „Sie haben in Aalborg zum Teil an Disziplinen teilgenommen, die sie bis dato weder trainiert noch unter Wettkampfbedingungen ausgeübt haben“, erklärte Andreas Mücke die neue Situation. Eine kurze Einweisung durch die Trainer reichte aus, um im Diskus, Speerwerfen und Dreisprung Medaillen zu erkämpfen.

Ausgerechnet im Dreisprung holte sich dann Sarah Lück ihre Goldmedaille. Zu den Goldmedaillenträgern gehörte auch Nick Koblitz. Bei der gemischten Nationen-Staffel von 10x 200m belegte Nick den 1. Platz. Während der Wettkampftage haben sich nicht nur die beiden Trainingsgruppen vom PSV untereinander besser kennengelernt und gut verstanden, auch mit den anderen Leichtathleten aus Edinburgh, Karlskoga, Lancaster, Almere, Hefei, Riga, Aalborg und Rendsburg wurden vielversprechende Kontakte geknüpft. So wurde zum Beispiel eine Einladung zu den Weltjugendspielen nach Schweden an die PSV-Sportler ausgesprochen.

Einige Leichtathletikwettkämpfe fanden im Beisein von Wismars stellvertretenden Bürgermeister und Senator für Sport, Michael Berkhahn, und dem Bürgerschaftspräsidenten, Tilo Gundlack, statt, die trotz ihres straff organisierten Besuchsprogramms der Stadtoberhäupter, die Möglichkeit nutzten, um bei den Sportlern vor Ort zu sein.

Etwas Neues gab es auch für die Judokas vom ASV Grün Weiß Wismar: „Das gemeinsame Training mit den Karate-Sportlern war interessant und zugleich unterhaltsam“, wie Judo-Trainer Michael Hagenstein schmunzelnd berichtete.

Trotz der unterschiedlichen Leistungsdichte bei einigen Einzelwettkämpfen, war Hagenstein vor allem mit der kämpferischen Leistung seiner Schützlingen sehr zufrieden: “Wir konnten gut mitgehalten, auch, wenn Gegner mit einem braunen Gürtel dabei waren“.

Der braune Gürtel im Judo ist eine Stufe vor dem sogenannten „Meister“. Insgesamt haben die Wismarer Judokas 6 Medaillen in den Einzelwettkämpfen gewonnen. Darunter eine Goldmedaille, die Laura Zander erkämpfen konnte. Bei den Teamwettkämpfen, wo Mädchen und Jungen aller Nationen gemischt wurden, waren die Judo-Trainer vor allem davon beeindruckt, dass sich die „neuen“ Teams gegenseitig angefeuert und mit Tipps unterstützt haben.

Hier gab es den kompletten Medaillenspiegel für die Wismarer – mit 1x Gold, 1x Silber und 2x Bronze. Die eine Goldmedaille konnte Paul Philipp Hartmann mit seinem Team gewinnen.

Ebenfalls mit einem kompletten Medaillenspiegel im Gepäck kehrten die Tischtennisspieler vom Postsportverein Wismar zurück. An je einem Wettkampftag wurden die Sieger im Einzel-, Doppel- und Teamwettbewerb ausgespielt. Im gemischten Nationen-Doppel konnte der Wismarer Arne Schmitz zusammen mit seinem Teamkollegen aus Riga die Goldmedaille gewinnen.

Zusammen mit einem Tischtennisspieler aus Lancaster konnte Ben Geißler die Silbermedaille erkämpfen. Im Teamwettbewerb holte sich das Post-Team um Trainer Jürgen Weigel den 3. Platz. „Im Einzel gab es zwar keine Medaille für die Wismarer Jungs, aber das Erreichen des Viertelfinales durch Arne und Ben war bereits ein Erfolg. Denn die Dominanz an der Platte durch Riga und vor allem Hefei (China) war enorm“, so Jürgen Weigel.

Zur Überraschung des Trainers musste auch er ran. Die Organisatoren haben spontan ein kleinen Trainerwettkampf ausgerufen. Natürlich nahm auch der Wismarer Trainer daran teil. „Meine Kelle habe ich immer dabei“, freute sich Jürgen Weigel.

Gemischte Nationen-Teams gab es auch bei den Volleyballern. Besser gesagt beim Beachvolleyball. Ein Wettkampftag wurde aus der Halle in den Sand verlegt. Zwar ausgerechnet an dem Tag, wo es ein paar Regenschauer gab, jedoch tat dies der tollen Stimmung keinen Abbruch.

Der Wismarer Luca Münch konnte in diesem Wettbewerb mit seinen neuen Teamkollegen aus der Schweiz und Norwegen die Goldmedaille erkämpfen. Bronze holte Sebastian Sprössel mit seinem Team. An den anderen Tagen spielten die 14-jährigen Jungen von der SG Pädagogik Wismar in der Halle. Hierbei zeigte sich, dass die Wismarer Volleyballer eine Turniermannschaft sind, obwohl sie an einem mehrtägigen Turnier bisher noch nie teilgenommen haben.

Von Spiel zu Spiel steigerten sich die Jungs und mussten sich knapp im Halbfinale gegen den späteren Turniersieger, einer schweizer Volleyballsportschule, geschlagen geben. Im kleinen Finale gegen Gastgeber Aalborg konnten die Wismarer den 3. Platz mit 3:0 Punkten gebührend feiern. „Das war der Hammer! Ich bin sehr stolz auf die Jungs! Das haben sie richtig klasse gemacht!“, ein überglücklicher Trainer, Carsten Münch.

Neben den Wettkämpfen gab es verschiedene Freizeitangebote: Besuch des Zoos, Freibad oder das „Tall Ship Race“ am Hafen. Dort gingen am Montagabend auch die Jugendsportspiele zu Ende. Ein fantastisches Feuerwerk mit Musik suchte seinesgleichen. Zuvor wurde das „olympische“ Feuer der 10. Internationalen Jugendsportspiele in Aalborg erloschen.

Eine Woche mit großartigen Erlebnissen und spannenden Wettkämpfen lag hinter der Sportauswahl. Das war eine großartige Jugendsportveranstaltung ganz im Sinne des olympischen Gedankens und fairen Wettstreites sowie der Völkerverständigung. Beeindruckend war die Gastfreundschaft der Aalborger Vereine und die gute Organisation dieser Großveranstaltung, so das Fazit aller Teilnehmer.

Besonderen Dank gilt der Stadt, dem Kreissportbund NWM, der Sparkasse MNW und vor allem dem Trainerteam, welche Urlaub genommen haben, um ihren Sportlern diese einzigartige Reise zu ermöglichen.

Pressemitteilung der Hansestadt Wismar

Kurt-Bürger-StadionWismar

Anmerkung (Marko Michels): Nordwestmecklenburg ist eine sportliche Region…

Wismar und die Region Nordwestmecklenburg sind in der Tat natürliche Heimstätten von erfolgreichen Sportlerinnen und Sportlern. Marita Koch, unter anderem spätere 400 Meter-Olympiasiegerin von 1980, wurde in Wismar geboren – ebenso wie die Eisschnelllauf-Olympiasiegerin über 1500 Meter von 1992 Jacqueline Börner, die Ruder-Achter-Olympiasiegerin von 1988 Kathrin Haacker oder der Olympia-Dritte mit der DDR-Fussball-Auswahl 1972 Joachim Streich.

In Grevesmühlen hatten die Kugelstoss-Olympiasiegerin von 1996 Astrid Kumbernuss, das Strassen-Radsport-Ass sowie der dreifache Olympia-Teilnehmer 2000, 2004 und 2008 Jens Voigt und die Segelsportlerin bzw. Olympionikin 2000 Wibke Bülle „ihre Wiege“.

Aus Neukloster stammt der Olympia-Boxsportler von 1976 Bernd Wittenburg und aus Warin der Olympia-Faustkämpfer von 1980 Dietmar Schwarz.

Ein Basketballsportler „Made in Wismar“ war 1972 Mitglied der westdeutschen Basketball-Olympia-Auswahl: Jochen Pollex. …Nur ein paar sportliche Persönlichkeiten aus Wismar und Nordwestmecklenburg als Beispiele! mm

Foto/Michels: Das traditionsreiche Kurt-Bürger-Stadion in Wismar.