Reinhardt: Allgemeine Dienstpflicht ergebnisoffen diskutieren

Der bildungspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Marc Reinhardt, hat eine ergebnisoffene Diskussion um eine allgemeine Dienstpflicht gefordert.

„Angesichts der Tatsache, dass nicht einmal mehr die Hälfte eines Jahrganges zur Bundeswehr eingezogen wird, gibt es seit Jahren die Diskussion, ob diese Einberufungspraxis noch gerecht ist. In Zusammenhang mit der mehrfachen Verkürzung des Wehrdienstes auf inzwischen sechs Monate und der damit einhergehenden Verkürzung der Ersatzdienste haben insbesondere die Wohlfahrtsverbände auf die gewachsenen Anforderungen in der Pflege und in Behinderteneinrichtungen hingewiesen. Wir sollten die Erfahrungen der Verbände zur Kenntnis nehmen. Auch vor diesem Hintergrund ist die Debatte um eine allgemeine Dienstpflicht zu sehen. Ich bin sehr dafür, dass es zu einer solchen allgemeinen Dienstpflicht für alle jungen Männer und Frauen kommt. Dies wäre eine echte Weiterentwicklung der Wehrpflicht und der heute möglichen Ersatzdienste.

Es liegt im Interesse der Geschlechtergerechtigkeit, wenn eine allgemeine Dienstpflicht für junge Frauen wie Männer gleichermaßen gilt. Unsere Vorstellung ist, dass jede junge Frau und jeder junge Mann frei wählen kann, ob sie oder er diese Dienstpflicht bei der Bundeswehr, im sozialen Bereich, in Natur- und Umweltschutz, im Denkmalschutz oder in der Entwicklungshilfe nachkommen möchte. Im Grunde würden also die heutige Wehrpflicht, die bislang möglichen Ersatzdienste und die Freiwilligendienste zusammenzuführen sein.

Ein solches Pflichtjahr würde den Gemeinsinn und die Verantwortung für die demokratische Gesellschaft in unserem Land stärken. Junge Menschen könnten einen Beitrag zu Sicherheit unseres Landes leisten, soziale Kompetenzen erwerben oder sich neue Berufsfelder erschließen, mit denen sie anderenfalls nicht in Berührung kommen würden. Die allgemeine Dienstpflicht kann so einen wichtigen Beitrag zur Berufsorientierung und Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen in der Bundesrepublik Deutschland leisten. Es wäre gut, wenn wir den Vorschlag für eine allgemeine Dienstpflicht ernsthaft diskutieren, statt diesen unsachlich zu zerreden“, so Marc Reinhardt.