Mit der Ablehnung des Antrags „Überschuldung privater Haushalte in M-V entgegenwirken“ ignorieren die Regierungsfraktionen nach Ansicht der sozialpolitischen Sprecherin der Linksfraktion, Irene Müller, weiterhin ein großes, stetig wachsendes gesellschaftliches Problem.
„In Mecklenburg-Vorpommern ist laut Jahresbericht der LAG Schuldnerberatung jeder fünfte Haushalt überschuldet, das sind rund 170 000 Haushalte, in denen etwa 85 000 Kinder leben“, sagte Frau Müller am Donnerstag. Arbeitslosigkeit und zu niedrige Einkommen seien in M-V die Hauptursachen für die Überschuldung privater Haushalte.
„Trotz mangelhafter Finanzierung arbeiten die anerkannten Schuldnerberatungsstellen erfolgreich, nach Abzug der Förderung ergibt sich immer noch eine Ersparnis für das Land“, sagte Frau Müller. Dennoch sei die enorm wichtige Arbeit, die in den Beratungsstellen geleistet wird, gefährdet, weil die Finanzmittel fehlen. „Deshalb ist die Landesregierung gefordert, die Beratungsstellen finanziell abzusichern und andere geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um der Verschuldung privater Haushalte entgegenzuwirken“, betonte Frau Müller. Dazu gehöre u.a. das Hinwirken auf armutsfeste Familieneinkommen, aber auch die Aufnahme der Thematik in den Unterricht.