Raucherinseln auf Schulhöfen nicht notwendig

Die FDP bringt heute (Mittwoch, den 23.04.2008) einen Antrag ein, um das Nichtraucherschutzgesetz aufzuweichen. Unter anderem fordert sie, wieder Raucherinseln auf Schulhöfen einzuführen.

Das Jugendschutzgesetz besagt, dass das Rauchen für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht erlaubt ist. Für wen also die Raucherinseln?

An den Regionalschulen befinden sich gar keine Schüler, die das 18. Lebensjahr erreicht haben. Wenn die jetzigen 12. und 13. Klassen die Schulen verlassen, gibt es an unseren Gesamtschulen und Gymnasien kaum noch 18jährige Schüler.

Dieses Thema betrifft dann fast nur noch die Berufsschulen.

Werden Raucherinseln auf Schulhöfen wieder eingeführt, dann müssen die Lehrer bei ihren Hofaufsichten auch darauf achten, dass das Jugendschutzgesetz eingehalten wird und keine Schüler unter 18 Jahren auf dem Schulhof rauchen.

Eine gesundheitsbewusste Schule sollte und muss sich auch weiterhin – oder jetzt erst recht! – mit der Förderung des Nichtrauchens auseinandersetzen.

Bei dem Prozess zur erfolgreichen Umsetzung der „Rauchfreien Schule“ unterstützt die Landeskoordinierungsstelle für Suchtvorbeugung MV die Schulen u.a. bei der  Suche nach passenden Konzepten und Maßnahmen zur Tabakprävention und bei der Entwicklung und Umsetzung von Klassen- und Schulprojekten.

Gleichzeitig werden Fortbildungen angeboten, deren Inhalte sich am konkreten Bedarf der Schule orientieren. Die teilnehmenden Lehrer/innen erhalten so zielgenau Materialien und das methodische Handwerkszeug für die Entwicklung und Durchführung von Präventionsmaßnahmen an der jeweiligen Schule vor Ort.

Das Nichtraucherschutzgesetz aufzuweichen ist vielleicht der bequemere Weg, als sich offensiv und präventiv mit der Problematik auseinanderzusetzen.

Das durchschnittliche Einstiegsalter beim Rauchen beträgt 11,6 Jahre. Es ist besonders wichtig, Kindern und Jugendlichen zu helfen, erst gar nicht mit dem Rauchen zu beginnen. Dabei ist das Nichtraucherschutzgesetz ein hilfreiches Instrument.

Eine Aufweichung der Bestimmungen ist ein falsches Signal, wodurch die ersten Anzeichen für eine Trendwende im Rauchverhalten der Jugendlichen schnell wieder verpuffen könnten.