Ratjen hat sich in Sachen „Thor Steinar“ verrannt

Stellvertretender SPD-Landesvorsitzender Brodkorb verlangt klärendes Gespräch in der FDP-Fraktion

Seit Tagen diskutiert die Greifswalder Öffentlichkeit leidenschaftlich über den Fall „Thor Steinar“. Ein Ladengeschäft in der Greifswalder Innenstadt verkaufte bis vor kurzem Kleidung dieser Marke, die von der rechten Szene als Erkennungsmerkmal genutzt wird.

FDP-Landtagsabgeordneter Ratjen hat sich inzwischen mehrfach zu einem liberalen Umgang mit der Marke bekannt und angekündigt, aus Solidarität mit der fraglichen Geschäftsinhaberin selbst eine „Thor Steinar“-Jacke zu kaufen.

Hierzu erklärte der stellvertretende SPD-Landesvorsitzende, Mathias Brodkorb, heute in Schwerin: „Herr Ratjen ist schon seit Jahren dafür bekannt, dass er gerne provoziert. Dass er dies jedoch ausgerechnet mit diesem Thema tut, geht zu weit. „Thor Steinar“ wird von Rechtsextremisten ausdrücklich als Modemarke verwendet. Damit werden rechtsextreme Strukturen und Aktivitäten finanziert. Ich lade Herrn Ratjen ein, sich auf einer NPD-Demo gerne davon zu überzeugen. Dass er als Landtagsabgeordneter jetzt selbst auch noch eine solche Jacke kaufen will und sie dadurch salonfähig macht, ist für alle Demokraten in Schwerin eine Provokation. Es kann doch nicht ernsthaft sein, dass die Landtagspräsidentin dem NPD-Abgeordneten Köster den Zutritt zur Ältestenratssitzung verwehrt, weil dieser provokativ mit dieser Kleidung zu einer Sitzung erscheint und sich ein FDP-Abgeordneter derart verhält. Ich erwarte, dass der Fraktionsvorsitzende der FDP zeitnah mit Herrn Ratjen das Gespräch sucht und diesen Zirkus beendet.“, so Brodkorb.