Professor für die Gefühlswelt von Nutztieren

Professur für Verhaltenskunde an der Universität Rostock gemeinsam mit dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN)

Die Universität Rostock hat in einem gemeinsamen Berufungsverfahren mit dem Leibniz-Institut für Nutztierbiologie (FBN) Dummerstorf die Professur für Verhaltenskunde eingerichtet. Seit diesem Wintersemester 2011/2012 ist das Fach Verhaltenskunde erstmals an der Agrar- und Umweltwissenschaftlichen Fakultät (AUF) vertreten. Die Professur ist gleichzeitig mit der Leitung der Arbeitsgruppe Nutztierethologie im Forschungsbereich Verhaltensphysiologie am FBN verbunden. Sie hat der jüngst vom Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur zum Universitätsprofessor berufene Privatdozent Dr. rer. nat. habil. Birger Puppe inne. Die Biologie des Verhaltens ist eine der klassischen Fachdisziplinen in Forschung und Lehre tierwissenschaftlich orientierter Fakultäten.

„Mit der Professur und der Einbeziehung vorrangig in der Forschung arbeitender FBN-Wissenschaftler soll sich künftig nicht nur das Lehr- und Ausbildungsangebot verbessern. Das Fach Verhaltenskunde widmet sich zudem aktuellen Forschungsansätzen, wobei die Verbesserung von Wohlbefinden und Gesundheit landwirtschaftlicher Nutztiere sowie die Gewährleistung einer möglichst tiergerechten Haltung im Mittelpunkt stehen“, erläutert Prof. Puppe.

Darüber hinaus bietet die Zusammenarbeit zwischen der Universität Rostock und dem FBN Studierenden die Möglichkeit, in laufende Forschungsvorhaben am Leibniz-Institut für Nutztierbiologie eingebunden zu werden. Gleichzeitig wird durch die Kooperation die Vernetzung der agrar- und tierwissenschaftlichen Forschung in Mecklenburg-Vorpommern vorangetrieben, was sich beispielsweise in gemeinsam eingeworbenen Drittmitteln widerspiegelt. So arbeiten beide Einrichtungen federführend im Verbund mit anderen Universitäten im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Kompetenznetz PHÄNOMICS zusammen, das sich der Leistung, der Gesundheit und dem Wohlbefinden von Nutztieren widmet.

Prof. Birger Puppe (geb. 1962 in Wismar) studierte von 1984 bis 1989 Biologie an der Humboldt- Universität zu Berlin, wo er 1993 auch auf dem Fachgebiet Verhaltensbiologie promovierte. Seit 1989 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am FBN. 2008 habilitierte er an der Justus-Liebig-Universität Gießen mit einer Arbeit zur Verhaltensbiologie beim Hausschwein. Seit 2009 leitet er die Arbeitsgruppe Nutztierethologie am FBN. Seine Forschungsgebiete umfassen unter anderem das Sozial- und Lernverhalten, die Verhaltensphysiologie von Kognition und Emotion sowie die Bioakustik von Nutztieren im Kontext von Tierschutz und tiergerechter Haltung.

Prof. Birger Puppe ist Mitglied in mehreren wissenschaftlichen Gesellschaften sowie im Vorstand der Internationalen Gesellschaft für Nutztierhaltung (IGN). Zudem ist er als Gutachter für verschiedene internationale Zeitschriften auf dem Gebiet der Verhaltensphysiologie und Tierhaltung tätig.

Quelle: FBN