Probebohrung in Hinrichshagen Erdgasspeicher haben große Bedeutung

In Hinrichshagen bei Waren (Müritz) laufen die Erkundungen für den geplanten Bau des größten unterirdischen Erdgasspeichers in Westeuropa. „Für die geplante Ostseepipeline ist die Vorhaltung entsprechender Speicherkapazitäten von großer Bedeutung.
Dafür wird die geologische Struktur in Hinrichshagen auf ihre Eignung überprüft“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Jürgen Seidel am Dienstag vor Ort. Im April 2008 wurde die erste Erkundungsbohrung für den Erdgasspeicher Hinrichshagen durchgeführt. Die russisch-deutsche Pipeline soll von Westsibirien nach Greifswald verlaufen.

Die ZMB GmbH, ein Tochterunternehmen der GAZPROM, untersucht entsprechende Speicherkapazitäten im Raum Mecklenburg. „Zunächst geht es darum, die Nutzbarkeit der dort vorhandenen unterirdischen Strukturen zur Speicherung von Erdgas zu prüfen“, so Seidel weiter. Dafür werden beispielsweise Wasser führende Sandsteinschichten bei Hinrichshagen auf ihre Eignung überprüft. Die Eignungsprüfung erfolgt über mehrere Tiefenbohrungen und geophysikalische Messungen (Seismik).

Der russische Energiekonzern will in den nächsten fünf Jahren in der Region eine in 600 Metern Tiefe liegende und bis 50 Meter mächtige Sandsteinformation erkunden. „Der europäische Markt fordert eine effiziente und langfristig berechenbare Strukturierung der Erdgaslieferungen. Das erfordert auch neue Untertagespeicherkapazitäten in erheblichen Größenordnungen“, sagte Seidel.

Mit einem Fassungsvermögen von bis zu fünf Milliarden Kubikmetern soll das an die geplante Ferngasversorgungsleitung anzuschließende Depot in der Lage sein, fast ein Zehntel der Jahreslieferung der geplanten russisch-deutschen Ostseetrasse aufzunehmen.