Premiere in der Festspielscheune Ulrichshusen: Tanzabend voller Poesie!

Festspiele MV präsentieren die erste Ballettproduktion mit dem  BallettVorpommern

Die beliebte Festspielscheune in Ulrichshusen verwandelt sich am Sonntag, dem 17. Juli um 16:00 Uhr zum ersten Mal in einen Ballettsaal. Mit dem Ballett „Der Tod und das Mädchen“ werden die Festspiele MV in der Reihe Fokus Tanz das berühmte Sujet mit dem  BallettVorpommern in einer Choreografie von Ralf Dörnen rezipieren. Musikalisch begleitet wird diese Premiere von den Festspielpreisträgern Gabriel Schwabe (Cello) und dem Doric String Quartet (Streichquartett). Als besondere Klangfarbe werden noch die Sopranistin Alba Vilar und der Gitarrist Seth Josel den Abend mitgestalten. Neben Schuberts berühmtem Streichquartett „Der Tod und das Mädchen“ erklingen auch Werke von Villa-Lobos und Bach.

Das Konzert ist Teil der Reihe Fokus Tanz, die dem Tanz in der Musik und auf der Bühne gewidmet ist und von Walzer über Tango und Flamenco bis hin zur eigenen Ballettproduktion in insgesamt acht Konzerten mit allem aufwartet, was bewegt.

„Der Tod und das Mädchen“ ist ein Sujet der bildenden Kunst und der Musik, das sich bereits während der Renaissance bei Hans Baldung Grien findet und vor allem im 19. Jahrhundert wieder aufgegriffen wurde. Das bekannteste Beispiel der Behandlung dieser Thematik im 19. Jahrhundert ist das Streichquartett Nr. 14 d-Moll D 810 Der Tod und das Mädchen von Franz Schubert (1797–1828). Seinen Namen verdankt das 1824 entstandene Quartett dem Thema des zweiten Satzes, welches dem 1817 komponierten Lied „Der Tod und das Mädchen“ entstammt. Das BallettVorpommern präsentiert die Thematik in einer Choreografie von Ralf Dörnen und den Preisträgern der Festspiele MV. Die sechs Suiten für Violoncello solo (BWV 1007-1012) von Johann Sebastian Bach gehören zu den bedeutendsten und meistgespielten Solostücken für Streichinstrumente. Sie gelten als Prüfstein für jeden Cellisten und Quintessenz von Bachs Werk. Mit der Suite Nr. 1 wird der Cellist Gabriel Schwabe sich dieser musikalischen Prüfung stellen. Das dritte Werk des Abends stammt von Heitor Villa-Lobos, der vor allem durch seine fünfte „Bachiana Brasileira“ weit über Landes- und Genregrenzen hinweg schlagartig berühmt wurde. Unzählige Male ist die schlichte «Aria» daraus zitiert, paraphrasiert und bearbeitet worden – für alle möglichen Besetzungen von Klavier solo bis zum Ukulele-Orchester. An diesem Abend erklingt sie in der Bearbeitung für Gitarre und Sopran interpretiert von Alba Vilar und Seth Josel.

Der 22-jährige, aus Berlin stammende Gabriel Schwabe griff 1997 zum ersten Mal zum Violoncello. Neben mehreren 1. Preisen unter anderen beim Bundeswettbewerb „Jugend Musiziert“ und vielen anderen Preisen ist er Solistenpreisträger der Festspiele MV. Als Solist musizierte er z. B. mit dem Radiosymphonieorchester Berlin oder den Kammersolisten der Deutschen Oper Berlin.

Das Doric String Quartet ist NORDMETALL-Preisträger der  Festspiele MV. Gegründet wurde das Quartett 1998 an der Pro Corda National School for Young Chamber Music Players in Suffolk England. Im Jahr 2002 studierten die Mitglieder des Quartetts beim Pariser ProQuartet Professional Training Program, wo sie sowohl mit Musikern der Quartette Alban Berg, Artemis, Hagen und LaSalle, als auch mit György Kurtág zusammenarbeiten durften. Sie wurden vom Grammophone Magazine als „eines der Besten jungen Streichquartette“ bezeichnet, dessen Mitglieder „Musiker mit faszinierendem Ausdruck“ sind. Seit 2006 wird das Quartett vom Young Concert Artist Trust (YCAT) vertreten und 2008 gewann es den ersten Preis der Osaka International Chamber Music Competition in Japan sowie den zweiten Preis bei dem Borciani Wettbewerb in Italien.

Das BallettVorpommern ist aus den ehemaligen Ballettkompanien der Stadttheater Greifswald und Stralsund hervorgegangen; seit der Fusion zur Theater Vorpommern GmbH bespielt es beide Hansestädte sowie Putbus auf Rügen. Die Kompanie wird seit 1997 von Ralf Dörnen, der zuvor viele Jahre als Solist des Hamburg Ballett bei John Neumeier tanzte, als Ballettdirektor und Chefchoreograf zusammen mit der Ballettmeisterin und stellvertretenden Ballettdirektorin Sabrina Sadowska geleitet. Seither hat sich das BallettVorpommern zu einer hochqualifizierten, vielseitigen und überregional beachteten Ballettkompanie entwickelt. 2005 wurde Ralf Dörnen die Rubenow-Medaille der Universitäts- und Hansestadt Greifswald verliehen. Im Juni 2009 wurde er in der Kategorie „Choreographie“ für den renommierten deutschen Theaterpreis DER FAUST nominiert. Dörnen erhielt die Nominierung für die Produktion „Endstation Sehnsucht“.

Karten für das Konzert, das Programm der Saison sowie alle weiteren Informationen sind im Internet unter www.festspiele-mv.de, telefonisch unter 0385 – 591 85 85 und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor Konzertbeginn. Die Abendkassengebühr beträgt 2,- Euro pro Karte.