Preiserhöhungen bei Gas trotz Gewinnsteigerung

Versorger erhöhten zum Jahresanfang in Mecklenburg-Vorpommern die Preise

Die Gasimportpreise lagen 2007 um etwa 0,16 Cent/kWh unter den Importpreisen des Jahres 2006 (Quelle: BAFA). Demgegenüber waren die Gaspreise für Haushalte bundesweit deutlich höher als im Vorjahr: Sie stiegen von 6,14 Cent/kWh im Jahr 2006 auf 6,57 Cent/kWh im Jahr 2007 (Quelle: Bericht Monopolkommission).

Die Verbraucherverbände hatten bereits Ende 2007 auf der Basis amtlicher Zahlen festgestellt, dass allein im Jahr 2007 die Gewinne der Gaswirtschaft bei den Haushaltskunden um über drei Milliarden Euro gestiegen sind. Deshalb wurde eine Gaspreissenkung zum Jahresanfang 2008 um 0,7 Cent je Kilowattstunde bzw. zehn Prozent gefordert. Tatsächlich wurden zum Jahresanfang die Preise von vielen Versorgern für den Gasbezug aber erhöht. In Mecklenburg-Vorpommern haben von 25 Versorgern 17 ihre Preise erhöht, lediglich 2 Stadtwerke senkten ihre Gaspreise und 6 Versorger verzichteten bisher auf Preiserhöhungen.

Bemerkenswert sind auch die Preisunterschiede bei den Versorgern in unserem Bundesland. Verbraucher im Raum Rügen und Nordvorpommern können sich freuen, liefert ihnen doch die EWE zu den günstigsten Preisen das Gas. Im Versorgungsbereich der Stadtwerke Pasewalk werden dagegen um 41,7 % höhere Preise für einen Jahresverbrauch von 20.000 kWh fällig. Hier müssen 480 EUR mehr für die gleiche Gasmenge berappt werden. Ein echter Lichtblick für diese gebeutelten Gaskunden kann aber ein Wechsel zum Hamburger Versorger „Lichtblick“ sein, bei dem für diese Gasmenge immerhin 280 EUR gespart werden können. Allerdings zeigen die Wechselmöglichkeiten in unserem Bundesland nicht überall solch` gute Ergebnisse.

Wer die Gaspreiserhöhungen nicht hinnehmen will, kann mit Hilfe eines Musterbriefes der Verbraucherzentrale Widerspruch gegen die als zu hoch vermuteten Gaspreise einlegen. Ansonsten gilt – die eingesparte Kilowattstunde ist die billigste. Hier hilft es auch, den Verbrauch regelmäßig zu kontrollieren und zu bewerten. Die Energieberater der Verbraucherzentrale beraten zu einem effektiven Nutzerverhalten und kennen die Schwachstellen der verschiedenen Heizungsanlagen sowie geeignete Gegenmaßnahmen.