Positionspapier zu Erneuerbaren Energien verabschiedet

Die Vollversammlung der IHK zu Schwerin hat auf ihrer Sitzung am 18. Mai 2011 das Positionspapier „Erneuerbare Energien: Chance für eine moderne Industriepolitik in Mecklenburg-Vorpommern“ beschlossen.

„Der derzeitige Energie-Mix aus regenerativen und grundlastfähigen Energien wird sich in der Kombination der unterschiedlichen Energieträger und Energieformen künftig wandeln. Die Endlichkeit und die abnehmende Versorgungssicherheit fossiler Energieträger sowie die Folgen des Klimawandels werden die Bedeutung der regenerativen Energien in den nächsten Jahren weltweit weiter steigen lassen.“ betont Klaus Uwe Scheifler, Geschäftsbereichsleiter in der IHK zu Schwerin

Der Markt der Erneuerbaren Energien entwickelt sich in Mecklenburg-Vorpommern als ein wesentlicher Wachstumspol neben dem Tourismus, der Gesundheitswirtschaft und der Ernährungsindustrie. Der Wachstumsmarkt der Erzeugung, Anwendung und Speicherung von Erneuerbaren Energien bietet hervorragende Bedingungen für die Ansiedlung und Etablierung von Unternehmen mit neuen und zukunftsorientierten Arbeitsplätzen, insbesondere im Technologie-, Energie- und Anlagensektor.

Seit 1998 setzt sich die Schweriner IHK für die Nutzung der Möglichkeiten des liberalisierten Energiemarktes ein, dies in einem fairen Wettbewerb der unterschiedlichen Technologien. Festgestellt wird jedoch auch, dass die Stromgewinnung aus Kernkraft nicht zur Versorgungssicherheit in der zukünftigen Energiepolitik beitragen kann. Der wahre volkswirtschaftliche Preis, u.a. auf Grund fehlender umfänglicher Versicherungen, der Verlagerung des Abfallproblems auf kommende Generationen, sowie ungeklärte Sicherheitsfragen im Zusammenhang terroristischer Gefahren aber auch der Gefahr eines GAUs, sprechen dagegen.

„Darüber hinaus konterkariert die oligopole Anbieterstruktur noch immer die Liberalisierung des Energiemarktes. Umso wichtiger ist es, dass die Wirtschaft ihre Marktmacht stärken muss.“ Darüber hinaus sieht Klaus Uwe Scheifler großes Einsparpotenzial für die Unternehmen insbesondere durch Energieeffizenzmaßnahmen.

Die mit Offshore-Windparks verbundenen Hoffnungen auf nachhaltige Energieversorgung erfordern weiterhin einen adäquaten Netzanschluss. Die hierfür anfallenden Kosten müssen im Sinne der Wettbewerbsgleichheit als nationale Aufgabe bundesweit umgelegt werden. Der Ausbau europäischer Verbundnetze und die Entwicklung intelligenter Netze, sogenannter „Smart Grids“ sind dringend erforderlich. Die IHK zu Schwerin wird sich vor allem auch für deutlich kürzere Planungs- und Genehmigungszeiten für den Netzausbau einsetzen.

Damit Stromerzeugung aus regenerativen Quellen künftig kontinuierlich genutzt werden kann, sind Verfahren zur Speicherung mit dem Ziel der regelbaren Weitergabe von Energie zu entwickeln und in die Wirtschaftlichkeit zu führen. Der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie kommt dabei eine Schlüsselrolle zu, die ihren Einsatz beispielsweise auch in der Elektromobilität sowie in der Wärmeversorgung finden kann.

Quelle: IHK zu Schwerin