Platzkosten für kommunale Kitas sinken

Die Universitäts- und Hansestadt Greifswald senkt ab 1. April die Platzkosten für die  kommunalen Kindertagesstätten.

„Nach den massiven Steigerungen im letzten Jahr, war das unser großes Ziel: Elternbeiträge wieder bezahlbarer zu machen. Das ist uns auch gelungen.“, erklärte Sozialdezernent Ulf Dembski.

So sinken die Platzkosten in der Krippe im Vergleich zum letzten Jahr um durchschnittlich rund 36 Euro, im Kindergarten um rund 16 Euro und im Hort um etwa 34 Euro.

Möglich wurde das zum einen durch eine höhere Förderung durch das Land. „Im vergangenen Jahr hatten wir mehr Betreuungsplätze ohne eine adäquate Finanzierung durch die Landesregierung“, erläutert Dirk Scheer, Amtsleiter für Jugend, Soziales und Familie. Mit dem Inkrafttreten des neuen KiföG MV im Juli 2010 (Kindertagesförderungsgesetz) bekommen wir nun statt 2,8 Millionen Euro 3,2 Millionen Euro an Landesmitteln, was auch dem tatsächlichen Bedarf entspricht.“ Allerdings werde nicht die gesamte Summe für die Finanzierung der Betreuungsplätze herangezogen, sondern auf viele verschiedene Töpfe verteilt.

„Hinzu kommt, dass wir alle Kostenpositionen auf den Prüfstand gestellt haben“, ergänzt Dirk Scheer. „Die große Herausforderung war, Kosten zu senken ohne Abstriche bei der Qualität.“ In den letzten Monaten habe es daher nicht nur Gespräche mit allen Betreuungseinrichtungen gegeben, auch einzelne Ämter der Verwaltung wie das Immobilienverwaltungsamt oder die Personalabteilung wurden mit ins Boot geholt. „beispielsweise wurden die Kosten für Reinigung, Wasser oder Heizung pro Quadratmeter im Jahr für jede Einrichtung ermittelt und miteinander verglichen. Bei denen, die weit über dem Durchschnittswert lagen, wird nun nach Einsparmöglichkeiten gesucht.“

Gemeinsam mit der Personalabteilung und dem Personalrat wurde zudem ein neues Personalkonzept erarbeitet. „Die Stadt will künftig mehr junge Fachkräfte einstellen und damit nicht nur für ein gesundes Durchschnittsalter sorgen, sondern auch die Personalkosten senken. In diesem Jahr werden zunächst bis zu 13 Stellen durch junge Fachkräfte nachbesetzt“, kündigte Dirk Scheer an. Aber natürlich sei es ein langfristiger Prozess, die Personalkosten zu senken.

Auch für die Eltern, die ihre Kinder in Einrichtungen freier Träger betreuen lassen, gibt es gute Nachrichten. „Dort wird es ebenfalls Beitragssenkungen geben.“, ist sich der Amtsleiter sich. „die genaue Höhe steht noch nicht fest. Derzeit würden bereits Gespräche mit den Trägern geführt.

„Natürlich ist auch die Stadt an niedrigeren Beiträgen interessiert“, verdeutlicht Dirk Scheer, „denn die Platzkosten teilten sich Eltern und Stadt gleichermaßen. Und verdienen Eltern nicht genügend, dann übernimmt die Stadt auch noch deren Anteil. Das betrifft immerhin 45 Prozent aller Eltern.“

Quelle: Universitäts- und Hansestadt Greifswald