Pflichtuntersuchungen hätten Tod von Lea-Sophie nicht verhindert!

Ralf Grabow, sozialpolitischer Sprecher der FDP-Fraktion im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern, erklärt zur heutigen Unterrichtung des Schweriner Oberbürgermeisters im Sozialausschuss:

„Die Ausführungen von Norbert Claussen haben deutlich gemacht, dass sich die Politik intensiv mit der Problematik von Kindesmisshandlung und Kindesvernachlässigung auseinandersetzen muss. Jüngste Forderungen der Linksfraktion und der Landesregierung nach einer verpflichtenden Vorsorgeuntersuchung hält meine Fraktion für blinden Aktionismus.

Pflichtbesuche beim Kinderarzt hätten den tragischen Tod der kleinen Lea-Sophie nicht verhindern können. Was nützen medizinische Diagnosen, wenn die Jugendämter aufgrund personeller oder materieller Missstände gar nicht zum schnellen Handeln in der Lage sind. Nicht mehr Kontrollen, sondern bessere Kontrollen sind gefragt! Die Erfahrungen mit einem weit rigideren Vorgehen des Staates bei Kindeswohlgefährdung, wie es in der DDR oder der alten Bundesrepublik Praxis war, haben gezeigt, das ein absoluter Schutz nicht realisierbar ist.

Anstatt unausgegorener Schnellschüsse fordert die FDP-Fraktion ein überlegtes Vorgehen. Wir werden auf der kommenden Sitzung des Landtages einen entsprechenden Antrag einbringen. Darin wird die Landesregierung beauftragt zu überprüfen, welche Maßnahmen wann und wie geeignet sind, um Fehlentwicklungen bei Kinder frühzeitig erkennen und behandeln zu können.“