„Petri Heil !“ zum Jahresende

Der Landesanglerverband M-V – von 1990 bis 2010

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. Die meisten sportlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Jubiläen sind gefeiert, viele sportive Vereine sowie Verbände konnten insgesamt zufrieden auf ihre Aktivitäten zurückblicken und zahlreiche Erfolge konnten diese in den letzten Jahrzehnten aufweisen.

Das alte Jahr 2010 ist im Endspurt – und so kurz vor den Festtagen heißt es wieder „Karpfen oder Fischstäbchen“.

Doch, „die“ müssen erst einmal geangelt werden – die Karpfen. Tja und dafür gibt es natürlich Spezialisten – die Angler im Landesangelverband M-V.

Natürlich hat das maritime Flächenland M-V dabei eine große Tradition in puncto Angeln und Angelsport. Bereits 1924 wurde der Schweriner Sportanglerverein gegründet. Auch Rostock-Warnemünde hat selbstverständlich diesbezüglich einiges aufzuweisen. 1931 konstituierte sich der Anglerverein „Ostseestrand“ Warnemünde, ein Vorläufer des Warnemünder Angler-Vereines. Die Angelgruppe SER Rostock e.V. besteht seit 1970. Nur drei Beispiele von sehr, sehr vielen

Es ist schon so … in Mecklenburg und Vorpommern wurde schon immer – ob in Vereinen oder nicht – geangelt.
Doch wie sieht die Situation der Angler und Sportangler zurzeit in M-V aus?

Axel Pipping, Geschäftsführer des Landesanglerverbandes M-V  über die Entwicklung seines Verbandes, die einzelnen Etappen, angelsportliche Erfolge und kleine wie große Fische am Haken

„Der Karpfen kommt zum Jahresabschluss auf den Teller …“

Frage: Herr Pipping, 20 Jahre besteht nunmehr auch der Landesanglerverband M-V. Wie verlief die Entwicklung seit 1990 – welche Höhepunkte gab es? Wie viele organisierte Anglerinnen und Angler im Land gibt es?

Axel Pipping: Am 27.10.1990 wurde ja der Landesanglerverband M-V e.V. aus den Bezirksfachausschüssen Schwerin, Rostock und Neubrandenburg gegründet. In dieser Gründungsveranstaltung, die unter der Losung „Dem Angeln eine Chance“ stand, wählten die Delegierten aus allen 34 Kreisen demokratisch ihr Präsidium sowie einen Präsidenten und beschlossen die Satzung ihres Verbandes.

Weitere Höhepunkte der Entwicklung waren in der Folgezeit unter anderem 1991 der Beitritt in den Bundesdachverband deutscher Sportfischer, 1993 die Anerkennung als gesetzlich anerkannter Naturschutzverband nach dem Bundesnaturschutzgesetz, die Verabschiedung des ersten Fischereigesetzes in M-V bzw. der Abschluss der ersten Fischereipachtverträge mit dem Land M-V. Im Jahre 1994 wurde dann die Binnenfischereiverordnung und die Küstenfischereiverordnung in Kraft gesetzt bzw. erfolgte die Gründung des Landesfischereiverbandes M-V. Ein Jahr später, 1995, erschien die Verbandszeitschrift „angeln in M-V“ erstmals.

Zudem erfolgte der Neubau und die Eröffnung der Geschäftsstelle des LAV in Görslow. Auch in den weiteren Anglerjahren gab es wichtige „Etappen“ für unseren Verband … So konnte 1997 der erste Naturschutzpreis des LAV M-V e.V. unter dem Motto „Natur erhalten – Lebensräume gestalten“ ausgeschrieben werden und 2004 erfolgte, einmalig in Deutschland, die Unterzeichnung einer Rahmenvereinbarung „Naturschutz, Wassersport und Angeln im Greifswalder Bodden/ Strelasund“ mit dem WWF und dem Umweltministerium.

Sie sehen, den Anglerinnen und Anglern, gerade auch im Fachverband, wurde es nie langweilig. Und von denen gibt es hierzulande viele Aktive. Gegenwärtig sind circa 43000 Anglerinnen/Angler in M-V organisiert.

Frage: Während die große Politik über Fischfang-Quoten debattiert … Was waren die größten Probleme und Hindernisse für die Anglerinnen und Angler hierzulande?

Axel Pippig: Da gab bzw. gibt es einige. Leider. Das Kormoranproblem, naturschutzrechtliche Beschränkungen und Verbote für Angler, wenn eine Dorschquote für Angler eingeführt werden würde, hohe Pachtpreise für Gewässer, zu wenige Renaturierungsvorhaben für unsere Gewässer …

Frage: M-V hat ja eine große Tradition im Angelsport. 1968 fanden z.B. auch die WM im Casting in Güstrow statt, viele traditionsreiche Vereine gibt es. Zudem lebt mit Helga Wischer, die erfolgreichste Sportanglerin aller Zeiten, im Land. Welche Erfolge kann M-V heute im Turnierangelsport aufweisen?

Axel Pippig: Auch da konnten wir uns über viele Erfolge freuen: Im Jahr 2008 wurde Frau Kathleen Ehrke vom Anglerverein Rothenklempenow e.V. Weltmeisterin. Ein Jahr später 2009 erkämpfte Herr Kevin Ahlgrimm vom Anglerverein Demmin West e.V. den deutscher Meister-Titel. Und in diesem Jahr gab es ebenfalls goldene Momente für den Angelsport in M-V. Frau Kanny Mench vom Sportanglerverein Ludwigslust e.V. belegte bei den deutschen Meisterschaften Platz eins ebenso wie Herr Daniel Baumann vom Anglerverein Krakow am See e.V. .

Frage: Weg vom Angelsport, hin zu Angel-Leckerbissen! Fisch ist nicht gleich Fisch … Zum Jahresende: Welchen Fisch würden Sie empfehlen?

Axel Pippig: Fast schon obligatorisch zum Jahresfinale … Der Karpfen ist ein sehr schmackhafter Speise- und interessanter Anglerfisch.

Letzte Frage: Wer hatte 2010 in M-V eigentlich den größten Fisch am Haken?

Axel Pippig: Der größte uns bekannte Fisch in M-V für das Jahr 2010 ist ein Hecht von 1,27 Meter und 16,55 Kilogramm, gefangen am 12. Oktober 2010 von Herrn Kotowski im Plauer See.

Dann weiterhin „Petri Heil!“ …

Marko Michels