Paralympische und Olympische Erfolge für MV-Läuferinnen – auch 2012

Bronze-Erfolg für Rostockerin


Die Leichtathletik-Wettkämpfe sind, wie bei Olympia, auch bei den Paralympics eine der Kern-Sportarten. So stehen 170 Entscheidungen in den verschiedenen Handicap-Klassen auf dem Programm – und die Konkurrenz aus aller Welt ist ganz, ganz stark.

So starten in den paralympischen Leichtathletik-Wettbewerben im Olympiastadion in London zwischen 29.August und 9.September 1100 Athletinnen und Athleten, davon 740 Männer und 360 Frauen.
Aus Deutschland nehmen und nahmen 33 Leichtathletinnen und Leichtathleten teil, davon 18 Frauen. Drei Leichtathletinnen haben sogar einem „MV-Background“: Jana Schmidt, Vanessa Low und Marianne Buggenhagen.

Für das deutsche Leichtathletik-Team war die Bilanz zur Halbzeit der Paralympics sehr erfreulich: Gold jeweils durch die Speerwerferin Birgit Kober, den Diskuswerfer Sebastian Dietz und den Weitspringer Markus Rehm, jeweils Silber für die Kugelstoßerin Marianne Buggenhagen (gebürtige Ueckermünderin, nun für Berlin startend), für die Speerwerferin Marie Brämer-Skowronek und den Weitspringer Wojtek Czyz sowie jeweils Bronze für die 200 Meter-Läuferin Claudia Nicoleitzik und den 200 Meter-Läufer Heinrich Popow.

Platz drei und vier für Jana und Vanessa beim 100 Meter-Lauf

Jana Schmidt und Vanessa Low standen nun am 5.September im Finale über die 100 Meter in der Handicap-Klasse T 42. Während Jana, Athletin beim 1.LAV Rostock, Bronze erkämpfte, gab es für die gebürtige Schwerinerin Vanessa Low, für Leverkusen startend, einen ebenfalls sehr guten 4.Rang.

Der olympische und paralympische Frauen-Laufsport und M-V

Ja, Läuferinnen aus M-V bei Olympischen und Paralympischen Spielen – das ist ohnehin eine besondere Erfolgsstory.

Brigitte Rohde-Köhn vom SC Neubrandenburg holte vor 36 Jahren dabei das erste Olympia-Frauen-Gold in der Leichtathletik für Mecklenburg-Vorpommern. In Montreal 1976 siegte sie mit der 4 x 400 Meter-Staffel. Ihre Klubkameradin Elfi Zinn erlief 1976 zusätzlich über 800 Meter Bronze. Überhaupt wurde die 800 Meter-Strecke für zwei Neubrandenburger Läuferinnen ein Erfolgsschlager – für Sigrun Wodars, die vom SC Traktor Schwerin nach Neubrandenburg wechselte, und für Christine Wachtel. Ab Mitte der 1980er Jahre dominierte das Duo das Feld fast nach Belieben. In Seoul 1988 verwies Sigrun „Wo.“ dann Christine „Wa.“ auf den Silberplatz!

Weitere erfolgreiche mecklenburgische Läuferinnen, auch über die Hürden, gab es zudem, so beispielsweise Kirsten Emmelmann, die in Warnemünde geboren wurde und einige Jahre beim SC Empor Rostock trainierte bzw. 1988 in Seoul mit der 4 x 400 Meter-Staffel Platz drei belegte. Bronze erlief sich hier auch Grit Breuer aus Röbel, die in der langen Staffel im Vorlauf eingesetzt wurde.

Bei den gleichen Spielen, in Seoul, belegte auch die aus Demmin stammende Ellen Fiedler über die 400 Meter-Hürden Rang 3. Katrin Krabbe, Anfang der 1990er Jahre die “Grace Kelly” der Leichtathletik, startete ebenfalls in Seoul, im Sprint. 1988 erkämpfte sich die heutige Rostocker Lehrerin für Geschichte und Sport, Silke Möller-Gladisch, ebenfalls Silber mit der 4 x 100 Meter-Staffel.

Ebenfalls eine Neubrandenburgerin, die bis 1977 beim SCN trainierte, sorgte 1980 für eine Medaillen-Überraschung: Christiane Wartenberg konnte in der Auseinandersetzung mit den russischen Läuferinnen 1980 Silber über 1500 Meter erringen.

Marita – die Erfolgsläuferin

Bei den Olympischen Spielen 1980 in Moskau feierte auch Mecklenburgs Lauf-Legende Marita Koch ihren größten Triumph (dazu Silber mit der langen Staffel). Die in Wismar geborene Ausnahme-Läuferin, die zunächst bei der TSG, dann bei der HSG in Wismar, und letztendlich beim SC Empor Rostock von ihrem späteren Ehemann Wolfgang Meier betreut wurde, gewann über die 400 Meter Gold.

In Atlanta 1996 gab es dann die vorerst letzte olympische Lauf-Medaille für eine frühere Athletin aus Mecklenburg-Vorpommern. Grit Breuer konnte mit der deutschen 4 x 400 Meter-Staffel Bronze erkämpfen.

Der Laufsport – da geht für MV bei den Olympics und Paralympics immer etwas.

Marko Michels