Olympische Spannung auch bei den Feldhockey-Spielerinnen und -Spielern

Zwei Rostocker und ein Plauer sorgten in der Hockey-Historie schon für Furore

Die olympische Spannung steigt auch bei den Feldhockey-Spielerinnen und -Spielern. Deren Turniere bei den 31.Olympischen Spielen der Neuzeit in Rio de Janeiro werden zwischen dem 6.August und 19.August ausgetragen.

Indien mit achtmal Hockey-Gold

Die bisherigen Olympiasieger im Feldhockey waren dabei Indien (1928, 1932, 1936, 1948, 1952, 1956, 1964 und 1980), Deutschland (1972, 1992, 2008 und 2012), Großbritannien (1908, 1920 und 1988), Pakistan (1960, 1968 und 1984), die Niederlande (1996 und 2000), Australien (2004) und Neuseeland (1976).

Die bisherigen Feldhockey-Turniere bei den Frauen entschieden die Niederlande (1984, 2008 und 2012), Australien (1988, 1996 und 2000), Deutschland (2004), Spanien (1992) und Simbabwe (1980) für sich.

Interessante Vorrunden-Gruppen in Rio

Bei den Olympischen Spielen in Rio werden bei den Herren in der Gruppe A Australien, Belgien, Brasilien, Großbritannien, Neuseeland und Spanien gegeneinander spielen und in der Gruppe B wird es spannende Begegnungen zwischen Argentinien, Kanada, Deutschland, Indien, Irland und den Niederlanden geben. Das Herren-Finale findet dann am 18.August statt.

Und das olympische Feldhockey-Turnier bei den Damen wird in der Gruppe A von China, Deutschland, den Niederlanden, Neuseeland, Südkorea bzw. Spanien und in der Gruppe B von Argentinien, Australien, Großbritannien, Indien, Japan und den USA bestritten. Das dortige Endspiel ist am 19.August.

Ein Hockey-Trio aus M-V – bei vier Olympischen Spielen…

Drei Feldhockey-Spieler „aus M-V“ sorgten bei Olympischen Spielen auch schon für Furore.

Der gebürtige Rostocker Friedrich Wilhelm Rahe (1888-1949, Rostocker LTC, auch Tennisspieler) stand im deutschen Aufgebot des ersten olympischen Feldhockey-Turnieres überhaupt, 1908 in London. Dort waren vier britische Teams vorn: England vor Irland, Schottland bzw. Wales. Das deutsche Team wurde Fünfter vor Frankreich.

Silber 1936 für Detlef Okrent

28 Jahre später konnte der gebürtige Rostocker Detlef Okrent (1909-1983, Rostocker THC) mit der deutschen Mannschaft 1936 in Berlin Silber gewinnen. In der Vorrunde siegte Deutschland gegen Afghanistan mit 4:1 und gegen Dänemark mit 6:0. Im Halbfinale triumphierte die deutsche Auswahl gegen die Niederlande mit 3:0 und mußte folgend im Finale gegen Indien eine deutliche 1:8-Niederlage hinnehmen. Für Indien war es seinerzeit der dritte von insgesamt acht Olympiasiegen im Feldhockey bei den Herren.

Zweimal Silber für Ulrich Hänel 1984 und 1988

Wiederum 48 Jahre später, 1984 in Los Angeles, war Ulrich Hänel, 1957 in Plau am See geboren und für Rot-Weiss Köln spielend, im deutschen Aufgebot. Der Plauer, auch Europameister 1978, Vize-Weltmeister 1982, EM-Dritter 1983, WM-Dritter 1986 und EM-Dritter 1987, kam in der amerikanischen Metropole zu Olympia-Silber.

In der Vorrunde gab es aus deutscher Sicht 1984 folgende Partien: gegen Spanien ein 3:1, gegen die USA ein 4:0, gegen Australien ein 0:3, gegen Malaysia ein 5:0 und gegen Indien ein 0:0. Nur aufgrund des besseren Torverhältnisses gegenüber Indien schaffte die deutsche Auswahl das Halbfinale, das gegen Großbritannien mit 1:0 gewonnen wurde. Im Endspiel unterlag die deutsche Mannschaft Pakistan letztendlich mit 1:2 nach Verlängerung.

Auch 1988 in Seoul gab es für Ulrich Hänel Olympia-Silber. In der Vorrunde war die deutsche Auswahl sehr dominierend – bei vier Siegen (Kanada 3:1, Großbritannien 2:1, Südkorea 1:0, Sowjetunion 6:0) und einem Remis (gegen Indien 1:1). Das Halbfinale wurde gegen die Niederlande auch siegreich gestaltet – mit 2:1. Aber gegen Großbritannien setzte es im Endspiel eine Niederlage (1:3). Wie 1984 erneut Silber für die deutsche Hockey-Mannschaft der Herren und auch das zweite Olympia-Silber für Ulrich Hänel.

Mal schauen, wie weit die deutschen Hockey-Teams bei den Herren und bei den Frauen in Rio 2016 kommen werden.

Marko Michels