Ohne Darß-Bahn droht Verkehrskollaps auf Fischland-Darß-Zingst

Sommerferien und damit Hochsaison.

Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst laufen die An- und Abreiseverkehre ungebrochen seit Wochen. „Die Übernachtungszahlen sprechen aufgrund des äußerst schönen Sommerwetters für sich. Womit auch die Individualverkehre erneut dramatisch zugenommen haben, was von den Kurdirektoren der Halbinsel einhellig bestätigt wird. Sollte sich diesbezüglich nichts ändern, droht ein Verkehrskollaps in der drittgrößten Urlaubsregion des Landes“, sagt Fried Krüger, Geschäftsführer des Tourismusverbandes Fischland-Darß-Zingst.

Und so ist die Forderung des Tourismusverbandes eindeutig: Das Verkehrsprojekt Darß-Bahn muss endlich realisiert werden. Seit nunmehr zehn Jahren kämpft der Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst zusammen mit touristischen Leistungsanbietern von Fischland-Darß-Zingst und Kommunalpolitikern der Region darum, dass das Verkehrsprojekt Darß-Bahn realisiert wird. Aufgrund der seit Jahren steigenden Übernachtungszahlen in der Region hat es oberste Priorität. Weshalb der Besuch des Bundesstaatssekretärs und erklärten Bahnfans Enak Ferlemann vor Ort an der Meiningenbrücke Ende letzter Woche außerordentlich begrüßt wird. Enak Ferlemann hatte sich dabei eindeutig für eine Bahnanbindung zum Darß ausgesprochen. Er plädiert, beim Neubau der Meiningenbrücke eine Eisenbahnbrücke zu integrieren.

„Wir sind mittlerweile an dem Punkt angelangt, dass der Wiederaufbau der Darß-Bahn eine Notwendigkeit ist, wenn wir unsere Glaubwürdigkeit und Authentizität als Nationalparkregion nicht verlieren wollen. Stundenlanges im Staustehen mitten in der Kernzone des Nationalparks ist weder zu erklären noch weiter hinnehmbar“, so Fried Krüger weiter. Eine wieder neu aufgebaute Darß-Bahn wäre nicht nur in Punkto Klimaschutz eine umweltfreundliche Alternative bei der Anreise und damit eine Entlastung des Verkehrsaufkommens, sondern stände vor allen Dingen mit dem Schutzgedanken des Nationalparks „Vorpommersche Boddenlandschaft“ im Einklang. Fried Krüger: „Einerseits stehen wir hinter dem Nationalpark und seinem Schutzgedanken, andererseits haben wir Verkehrsprobleme und Staus auf der Halbinsel. Beides ist unvereinbar, insofern bekommen wir hier ein immenses Glaubwürdigkeitsproblem, das auf das gesamte Land ausstrahlt.“ Der Tourismusverband Fischland-Darß-Zingst fordert deshalb im Namen seiner Mitglieder im Interesse der Vorzeigeregion Fischland-Darß-Zingst von den Verantwortlichen eine überparteiliche Einigkeit pro Darß-Bahn. „Man bekommt langsam den Eindruck, dass wir auf das Abstellgleis geschoben werden. Usedom hat seine Bäderbahn, Rügen die Rügenbrücke sowie die Autobahnanbindung und soll jetzt auch noch eine neue Straße bis Bergen bekommen. Nur auf Fischland-Darß-Zingst, wo man im Verkehrschaos versinkt, tut sich bisher nichts. In infrastruktureller Hinsicht sind andere besser gestellt. Wir fordern, dass die infrastrukturelle Gleichberechtigung gewahrt wird und jetzt endlich Taten folgen“, betont Fried Krüger abschließend. Um die weitere Entwicklung des Tourismus auf Fischland-Darß-Zingst, die eine immense Bedeutung für die gesamte wirtschaftliche Entwicklung der ganzen Region besitzt, nicht zu gefährden.