Dubiose Rechnungen von Rostocker Firmen Jacoona Websystems und der Payment Networx MV im Umlauf
Immer wieder beschweren sich dieser Tage Verbraucher über Rechnungen der „Jacoona Websystems“ für angebliche Abos. Das Unternehmen betreibt die Internetseiten www.downloadtransfer.de. Die Forderungen sollen dann an die Firma Payment Networx MV abgetreten worden sein, die nun versuche, das Geld einzutreiben, teilten die Rostocker Verbraucherschützer gestern mit.
Da sich die Firma Payment Networx MV mit Sitz in Rostock, Strandstrasse 96 in der Nähe der Rostocker Verbraucherzentrale befindet erreichen die NVZ mittlerweile Nachfragen aus allen Bundesländern. Die Betroffenen hatten auf der Seite nach kostenlosen Programmen wie „OpenOffice“, „Adobe Flash Player“ oder nach Virenschutzprogrammen gesucht und den versteckten Kostenhinweis übersehen.
Joachim Geburtig von der Beratungsstelle Rostock der Neuen Verbraucherzentrale empfiehlt, sich durch Rechnungen und Mahnschreiben der Firma nicht einschüchtern zu lassen. „In jedem Fall sollte das behauptete Vertragsverhältnis angefochten werden bzw. ein Widerruf erfolgen und falls man sich bei dem o.g. Portal überhaupt nicht angemeldet hat, sogar eine Strafanzeige in Erwägung ziehen.“
Verbraucher, die sich gegen diese Art der Abzocke wehren wollen, können auf ein Musterschreiben der Neuen Verbraucherzentrale zurückgreifen, das in den örtlichen Beratungsstellen erhältlich ist.
Nachtrag, 04. August 2011:
Vor einigen Tagen erreichte unsere Redaktion eine E-Mail von Alexander Hennig, Geschäftsführer von u.a. Jacoona Websystems. Darin wurden wir aufgefordert, diesen Artikel umgehendst aus dem Netz zu nehmen, da die Informationen der Verbrauchezentrale falsch seien. Weiter schrieb Hennig: stellt der Aufruf zu einer Strafanzeige ebenfalls eine Straftat im Sinne der §§ 145d und 164 StGB dar. Sollten Sie diesen Aufruf weiterhin auf Ihrer Seite tätigten, wird ohne weiteres Strafanzeige von meiner Seite aus gegen Sie gestellt!“
Nun sind die Informationen der Neuen Verbraucherzentrale MV jedoch nicht falsch und diese distanziert sich auch in keiner Weise von den erhobenen Vorwürfen, wie sie MV-Schlagzeilen wiederholt versicherte. So habe Alexander Hennig in der Vergangenheit ebenfalls von der Verbraucherzentrale die Unterzeichnung einer Unterlassungserklärung gefordert. Die „Unterlassungserklärung haben wir nicht abgegeben“, so Matthias Wins von der Neuen Verbraucherzentrale MV.
Und weiterhin wird vor Geschäftstätigkeiten, wie die des Herrn Hennig, gewarnt.