Noch keine gleichwertigen Lebensverhältnisse in Ost und West hergestellt

Zum 19. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2008 erklärt der Vorsitzende der Linksfraktion, Prof. Dr. Wolfgang Methling:


„Die Herstellung der deutschen Einheit bot zunächst die große Chance, die besten Konzepte und Erfahrungen aus beiden deutschen Staaten in die neue Republik einzubringen. Diese Chance war bald vertan, denn es war keine wirkliche Vereinigung, sondern ein Beitritt.

Sehr bald schon erfolgten vielfach falsche Weichenstellungen. In der Folge wurde der Wert von Leistungen und Biografien der Menschen in Ostdeutschland gering geschätzt oder gar diskreditiert. Dies ist mehr als ein Wermutstropfen – trotz sichtbarer Verbesserungen in der Entwicklung von Infrastruktur, Gebäuden und Unternehmen, trotz Reise- und Meinungsfreiheit sowie parlamentarischer Demokratie.

Die anhaltende Unzufriedenheit der Menschen im Osten Deutschlands liegt zu großen Teilen in der Missachtung von Lebensleistungen und dem Brechen von Biografien begründet. Auch von gleichwertigen Lebensverhältnissen in Ost und West sind wir noch weit entfernt – dies wird vor allem auch durch das niedrigere Lohn- und Rentenniveau in Ostdeutschland deutlich.“