Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 1990

Anstieg ist saisonbedingt …

 Die Zahl der Arbeitslosen ist im Dezember um 6.000 gestiegen. Mit 118.300 hat sie dennoch den niedrigsten Dezemberwert seit 1990 erreicht. Die Arbeitslosenquote verringerte sich im Vorjahresvergleich auf 13,5 Prozent. Damit ist sie um 1,6 Prozentpunkte niedriger als im November 2007.

„Der Anstieg ist saisontypisch. Im langjährigen Vergleich liegt er sogar deutlich unter dem Mittelwert“, bewertete Friedhelm Siepe, Geschäftsführungsmitglied der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, am Mittwoch (7.1.) die aktuellen Arbeitsmarktdaten. Siepe verwies aber auch darauf, dass es noch nicht absehbar sei, welche konkreten Auswirkungen die weltweite Wirtschaftskrise auf den Arbeitsmarkt in Mecklenburg-Vorpommern im Jahr 2009 haben werde. „Die weltwirtschaftlichen Entwicklungen lassen sich nicht eins zu eins auf den regionalen Arbeitsmarkt übertragen. Die Betriebe in Mecklenburg- Vorpommern haben in den letzten Jahren ihre Strukturen und Prozesse optimiert. Ich gehe daher davon aus, dass die Auswirkungen der Wirtschafts- und Finanzkrise unterproportional zu spüren sein werden.“

Jürgen Seidel (CDU), Minister für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus, erklärte in diesem Zusammenhang, die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft auch in konjunkturell schwierigen Zeiten verbessern zu wollen. „Wir werden mit allen Beteiligten weiter daran arbeiten, um in der gegenwärtigen wirtschaftlichen Situation stabilisierend Einfluss zu nehmen.“

Der Vergleich der Landkreise und der kreisfreien Städte zeigt weiterhin deutliche regionale Unterschiede: Die höchste Arbeitslosenquote unter den Landkreisen findet man im Kreis Uecker-Randow mit 17,5 Prozent, während der Kreis Bad Doberan eine Quote von 9,4 Prozent meldet. Im Vergleich der kreisfreien Städte weist Wismar mit 15,2 Prozent die höchste Arbeitslosenquote auf. In der Hansestadt Rostock liegt sie dagegen bei 12,7 Prozent.

Im Bereich der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung haben sich die Zahlen in den vergangenen 12 Monaten positiv entwickelt: Die Arbeitsagentur meldet einen Zuwachs um 0,7 Prozent. Das entspricht einer absoluten Steigerung um 3.700 Arbeitsplätze im Vergleich zum Vorjahr. Zusätzliche Stellen entstanden vor allem im Gesundheitswesen (+2.300), im verarbeitenden Gewerbe (+1.600) sowie bei den Dienstleistungen für Unternehmen(+1.400). Einen Beschäftigungsabbau gab es vor allem im Wirtschaftszweig Erziehung und Unterricht (- 1.900) und im Bereich der öffentlichen Verwaltung (- 1.000).