Niedrige Löhne in Tourismusbranche, aber „Chancen“ durch Klimawandel

Vor dem Hintergrund des sich abzeichnenden Mangels an Auszubildenden und Fachkräften im Hotel- und Gaststättengewerbe ist es nach Ansicht des tourismuspolitischen Sprechers der Linksfraktion, Helmut Holter, erforderlich, verstärkt Anreize zu schaffen, damit junge Leute sich für eine Ausbildung in diesem Bereich entscheiden und auch im Land bleiben.

„Dazu gehören in erster Linie eine angemessene Ausbildungsvergütung und bezahlbare Unterkünfte für die Lehrlinge“, sagte Holter am Freitag anlässlich des 18. Tourismustages Mecklenburg-Vorpommern. „Damit die jungen ausgebildeten Menschen bereit sind, hier in M-V zu leben und zu arbeiten, muss außerdem Schluss sein mit den weit verbreiteten Niedriglöhnen in der Branche“, betonte Holter. „Die Beschäftigten müssen in der Lage sein, ihre und die Existenz ihrer Familien von ihrem Lohn zu sichern, sonst ist die Abwanderung in andere touristische Hochburgen nicht zu stoppen.“

Nach Ansicht Holters sind die Aussagen von Wirtschaftsminister Seidel bezüglich der Folgen des Klimawandels naiv und unverantwortlich. „In diesem Zusammenhang von Vorteilen für das Tourismusland M-V zu sprechen grenzt schon an Fahrlässigkeit“, so Holter. Mit Temperatur und Niederschlägen würden sich Flora und Fauna verändern, bislang unbekannte Krankheitserreger den Menschen zu schaffen machen. „Wassermangel in heißeren Sommern, brennende Wälder und Starkregenfälle im Winter, die vom ausgetrockneten Boden nicht mehr aufgenommen werden, sind weitere gravierende Auswirkungen des Klimawandels, worauf sich Touristen freuen können“, so Holter.

„Sind es die steigenden Chancen für den Sommer- und Badetourismus, weshalb die Landesregierung so vehement am Bau eines Steinkohlekohlekraftwerkes in Lubmin festhält?“ fragt Holter. Dann komme der Klimawandel noch schneller.